13.05.2024 08:28:39 - dpa-AFX: AUSBLICK: Bayer in ruhigerem Fahrwasser erwartet

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer
legt an diesem Dienstag (14. Mai) Geschäftszahlen für das erste
Quartal vor.

DAS ERWARTET BAYER:

Im Tagesgeschäft zeichnet sich für den Dax -Konzern wohl noch
keine schnelle Erholung ab. Bayer rechnet 2024 mit einem weiteren Rückgang des
operativen Gewinns. Das um Wechselkurs- und Sondereffekte bereinigte operative
Ergebnis (Ebitda) soll 10,7 bis 11,3 Milliarden Euro erreichen. Auf Basis der
Stichtagskurse vom 31. Dezember 2023 wären das 10,4 bis 11,0 Milliarden Euro.

Bereinigt um Effekte aus Wechselkursveränderungen peilt der Dax-Konzern 2024 zudem einen Umsatz von 47 bis 49 Milliarden Euro an. Auf Basis der
Stichtagskurse vom 31. Dezember 2023 wären das 46 bis 48 Milliarden Euro.

2023 hatte Bayer bei einem Umsatz von 47,6 Milliarden Euro ein um
Sondereffekte bereinigtes Ergebnis von 11,7 Milliarden Euro erzielt. Dabei hatte
das Unternehmen nach einem starken Vorjahr eine Normalisierung der zuvor
außergewöhnlich hohen Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat zu spüren
bekommen. Zudem nimmt der Druck auf das umsatzstärkste Medikament, den
Blutgerinnungshemmer Xarelto, zu.

Im Fokus stehen Fortschritte bei der Straffung von Verwaltung und Vertrieb.
Hier hat der seit knapp einem Jahr amtierende Konzernchef Bill Anderson große
Veränderungen angestoßen. Weniger Hierarchien im Management sollen mittelfristig
Geld sparen. Einer von einigen Investoren - auch angesichts der teuren
Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA - erhofften Aufspaltung des Konzerns
hatte Anderson im März indes erst einmal eine Absage erteilt.

Anleger werden im Rahmen der Veröffentlichung der Quartalszahlen auch auf
mögliche Äußerungen zu den US-Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat und
Altlasten der seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB achten.

Beim Thema PCB gab es aus Sicht von Bayer jüngst positive Nachrichten. Ein
Berufungsgericht im Bundesstaat Washington hob ein Urteil aus dem Jahre 2021
auf, das drei Lehrern Schadenersatz von insgesamt 185 Millionen US-Dollar (173
Mio Euro) zugesprochen hatte. Die Lehrer hatten PCB im Schulgebäude für
Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. Die Entscheidung ist womöglich
wegweisend, denn der Fall ist nur der erste von mehreren wegen angeblicher
Gesundheitsschäden durch PCB-Exposition in der Schule "Sky Valley Education
Center", in dem ein Berufungsgericht eine Entscheidung getroffen hatte.

DAS ERWARTEN ANALYSTEN:

Im Durchschnitt rechnen Analysten laut von Bayer zur Verfügung gestellter
Daten für das erste Quartal mit einem Umsatz von knapp 14,1 Milliarden Euro
sowie mit einem operativen Ergebnis von 4,15 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr
liegen die Schätzungen bei fast 47 Milliarden Euro Umsatz sowie 10,5 Milliarden
Euro operativem Ergebnis.

Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan rechnet mit einem soliden
Jahresstart der Leverkusener. Die Gewinnerwartung des Marktes könnte sich als
etwas zu niedrig erweisen. Der Experte blickt im Vergleich zuversichtlicher auf
die Profitabilität der Agrarsparte - selbst die Folgen eines niedrigeren
Glyphosat-Absatzes einkalkuliert.

Mit Blick auf die Pläne von Bayer-Chef Anderson hatte DZ-Bank-Analyst Peter
Spengler bereits im März erklärt, dass alle wichtigen Herausforderungen
adressiert seien. Gleichwohl seien die Lösungsansätze vor allem in Bezug auf die
Glyphosat-Klagen vage geblieben./mis/niw/jha/
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