24.05.2024 14:07:50 - dpa-AFX: Verteidigungsministerium: Verzögerungen bei Ausrüstungs-Lieferungen

BERLIN (dpa-AFX) - Das Verteidigungsministerium hat Verzögerungen bei der
Lieferung von einigen Ausstattungsgegenständen der Bundeswehrsoldaten
eingeräumt. Es komme "in Einzelfällen zu Verspätungen bei einigen Artikeln",
sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin nach einem
entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Die Verzögerungen seien bedauerlich.
Man gehe aber davon aus, dass die Vertragsunternehmen ihre Verpflichtungen bis
zum Ende der vereinbarten Lieferzeit Ende 2025 einhalten würden.

Auf Details könne er zwar nicht eingehen, da ein entsprechender Brief an den Haushaltsausschuss des Bundestages als nur für den Dienstgebrauch eingestuft
sei, sagte der Sprecher weiter. Es gebe aber verschiedene Gründe für die
Verzögerungen. So sei etwa ein unter Vertrag stehendes Unternehmen
pleitegegangen. Im Zuge der Corona-Pandemie habe es zudem Produktionseinbußen
gegeben, die man bis heute nicht habe vollständig abbauen können. Der Zustand in
der Truppe sei aber deutlich besser als vor der vor einigen Jahren gestarteten
Initiative, für die der Bundestag 2,4 Milliarden Euro bewilligt habe.

Mit der Initiative solle die persönliche Ausrüstung der Soldatinnen und
Soldaten möglichst schnell verbessert werden, weil dies schon seit vielen Jahren
ein Problem sei, sagte der Ministeriumssprecher. Auf die Frage, ob geplante oder
laufende Einsätze der Bundeswehr von den Verzögerungen beeinträchtigt seien,
ergänzte er, dazu sei ihm nichts bekannt. Ziel sei es, dass jeder Soldat bereits
im Heimatstandort mit der Ausstattung trainieren könne, die er auch im Einsatz
haben solle. Dies werde wegen der Verzögerungen vielleicht im Einzelfall nicht
möglich sein. Aber durch Austausch untereinander sollte es nach seinen Angaben
möglich sein, die Einsatzerfordernisse auf jeden Fall zu erfüllen.

Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, unter anderem seien bei der
Kampfbekleidung 2023 nur 58 850 Kleidungssätze geliefert worden - vertraglich
vereinbart waren demnach 72 200. Bei Schutzwesten und Splitterschutz-Unterwäsche
seien 81 000 von 105 000 bestellten Systemen geliefert worden. Bei den
Gefechtshelmen seien 62 684 bei der Bundeswehr angekommen, 82 596 hätten es sein
müssen. Auch beim 110-Liter-Rucksack habe es Probleme gegeben: 206 000 Stück
hätten es demnach sein müssen, 166 000 seien angekommen. Auch bei der
sogenannten Bildverstärkerbrille sei es zu Verzögerungen gekommen, weil eine
eigentlich für die Bundeswehr vorgesehene Lieferung an die israelische Armee
gegangen sei. Deshalb seien nur 8550 der erwarteten 10 850 Sätze
angekommen./bk/DP/ngu

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