23.06.2024 14:43:20 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Suche nach Vermissten in der Schweiz - schwere Hochwasserschäden

CHUR/ZERMATT (dpa-AFX) - Nach schweren Unwettern und Zerstörungen ist in der
Schweiz die Suche nach drei Vermissten weitergegangen. Ihre Häuser waren im
Misoxtal im Kanton Graubünden zerstört worden. Rettungskräfte setzten am Sonntag
Drohnen, Rettungshunde und Hubschrauber ein. "Wenn wir die Verschüttungen
anschauen mit den riesigen Geröllmassen, sind die Überlebenschancen aber relativ
gering", sagte ein Polizeisprecher. Auch der Kanton Wallis war von schweren
Regenfällen betroffen. In den Touristenort Zermatt am Matterhorn fuhren am
Samstagabend nach mehr als 24 Stunden Unterbrechung erstmals wieder Züge.
Insgesamt entspannte sich die Lage am Sonntag.

Wassermassen reißen Autobahnstück weg

In der Gemeinde Lostallo im Misoxtal nördlich des Comer Sees im Kanton
Graubünden war die Verwüstung besonders groß. Eine verschüttete Frau war am
Samstag aus dem Schuttkegel, der die Häuser zerstört hatte, gerettet worden.
Durch die heftigen Regenfälle wurden Bäche reißende Gewässer. Neben Häusern
wurde auch ein rund 200 Meter langes Stück der Autobahn A13 Richtung Italien
zerstört. Dabei handelt es sich um eine wichtige Ausweichroute für den
Ferienverkehr über den San-Bernardino-Pass in Richtung Süden, wenn der
Gotthard-Tunnel überlastet ist. Die Route war gesperrt.

Zermatt wieder mit Zug erreichbar

Zermatt war mehr als 24 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Sowohl die
Bahnlinie als auch die Zufahrtsstraße wurden gesperrt. Im Dorf selbst waren die
Bäche über die Ufer getreten und donnerten krachend ins Tal. Alle Einwohner und
Feriengäste seien aber die ganze Zeit in Sicherheit gewesen, versicherte die
Gemeinde. Sie konnten nur nicht ab- oder anreisen. Zermatt ist autofrei.
Besucher müssen ihre Autos in Täsch parken und die letzten fünf Kilometer mit
dem Zug weiterfahren. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße, die aber auch gesperrt
worden war. Nach einer Bahnunterbrechung am Freitagnachmittag durften die ersten
Züge am Samstagabend wieder zwischen Täsch und Zermatt fahren. Die Strecke von
Täsch bis Visp blieb wegen Unwetterschäden aber gesperrt. Dort verkehrten Busse
als Ersatz.

Entspannung an der Rhone und dem Bodensee

An der Rhone drohten vor dem Eintritt in den Genfersee am Freitagabend
ebenfalls größere Überschwemmungen. Wegen der heftigen Regenfälle im Gebirge kam
es an den Seitenflüssen vereinzelt zu Murgängen. Die Behörden hoben ihren Alarm
aber am Sonntag nach dem Nachlassen der Regenfälle auf./oe/DP/he

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