27.06.2024 11:23:17 - dpa-AFX: ROUNDUP: H&M enttäuscht mit Quartalszahlen und Entwicklung im Juni - Kursrutsch

STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der Modehändler Hennes & Mauritz (H&M)
ist schwach ins dritte Geschäftsquartal (bis Ende August) gestartet. Auch die
Zahlen zum abgelaufenen Quartal enttäuschten die Erwartungen der Analysten. An
den Jahreszielen hält das Management am Donnerstag zwar fest; es dürfte
allerdings schwieriger werden, sie tatsächlich zu erreichen. Die H&M-Aktien
brachen ein. Am Vormittag verloren die Papiere bis zu 15 Prozent auf 165,45
schwedische Kronen und fielen zeitweise auf ein Tief seit Mitte April.

Der jüngste Aufwärtstrend, der sie zuletzt bei 195 Kronen auf ein Hoch seit
Anfang Juli getrieben hatte, findet also ein jähes Ende. Die Papiere sackten
auch unter die kurzfristiger geprägten 21- und 50-Tage-Linien. Seit Jahresbeginn
hat H&M knapp vier Prozent an Börsenwert auf umgerechnet rund 24 Milliarden Euro
verloren. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung des Konkurrenten Inditex
(Zara, Bershka, Massimo Dutti) zog um rund ein Fünftel auf 145
Milliarden Euro an.

Bei H&M dürfte der Umsatz im Juni in Landeswährungen gerechnet sechs Prozent unter dem Vorjahreswert liegen, teilten die Schweden am Donnerstag in Stockholm
mit. Vor allem zu Monatsbeginn habe schlechtes Wetter in zahlreichen Märkten die
Geschäfte belastet. Dazu käme ein hoher Vergleichswert bei den Erlösen ein Jahr
zuvor. RBC-Analyst Richard Chamberlain sprach von einer enttäuschenden
Entwicklung, H&M habe seine ohnehin vorsichtigen Schätzungen noch etwas
unterboten.

Obendrein dürften die Kosten durch Rabatte im Verhältnis zum Umsatz im
dritten Geschäftsquartal leicht über dem Vorjahresquartal liegen. Schon zu
Beginn des Jahres musste H&M einige Bestände billiger losschlagen. Hauptgrund
war auch in diesem Fall das Wetter und ein in der Folge kurzes Zeitfenster für
den Verkauf der Herbstkollektion. Im abgelaufenen Quartal hatte sich die
Entwicklung der Rabatte immerhin zeitweise normalisiert und lag auf dem Niveau
von vor einem Jahr.

Ansonsten enttäuschte H&M aber auch im zweiten Geschäftsquartal auf ganzer
Linie: Die Erlöse stiegen um drei Prozent auf 59,6 Milliarden schwedische Kronen
(rund 5,3 Mrd Euro). Der operative Gewinn kletterte von 4,7 Milliarden im
Vorjahreszeitraum auf 7,1 Milliarden Kronen nach oben. Die operative Marge lag
bei 11,9 Prozent und damit deutlich höher als vor einem Jahr. Nach Steuern
verdiente H&M knapp 5 Milliarden Kronen und damit gut die Hälfte mehr als vor
einem Jahr. Analysten hatten sich allerdings wesentlich mehr erhofft.

Das Zahlenwerk folge auf eine starke Erholung der Aktien in den Vormonaten,
schrieb Jefferies-Analyst James Grzinic in einer ersten Reaktion. Dabei habe
speziell der operative Gewinn die Erwartungen verfehlt und laste nun auf dem
Aktienkurs. Richard Edwards von der US-Investmentbank Goldman Sachs wies
außerdem darauf hin, dass H&M im abgelaufenen Quartal zwar Umsätze etwa wie vor
der Pandemie gemacht habe. Im Juni dürften die Erlöse aber neun Prozent unter
dem Vor-Corona-Niveau liegen.

Der neue H&M-Chef Daniel Ervér hält trotzdem an seinem Jahresziel fest und
peilt 2024 weiterhin eine operative Marge von 10 Prozent an. "Die Bedingungen,
um dieses Level zu erreichen, sind allerdings herausfordernder geworden", sagte
er laut Mitteilung. Dabei verwies er auf teurere Materialien im Einkauf und
ungünstigere Wechselkurse, die im zweiten Geschäftshalbjahr einen stärkeren
negativen Einfluss auf den Umsatz haben dürften als gedacht. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr lag die Marge bei 6,2 Prozent./niw/zb/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
HENNES + MAURITZ B SK-125 872318 Frankfurt 14,900 28.06.24 08:05:05 -0,200 -1,32% 0,000 0,000 14,900 14,900
INDITEX INH. EO 0,03 A11873 Frankfurt 46,000 28.06.24 21:05:34 -0,590 -1,27% 0,000 0,000 46,370 46,000

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