13.05.2024 12:25:49 - dpa-AFX: AUSBLICK: Eon mit solidem Jahresstart erwartet - Höhere Prognose denkbar

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energieversorger Eon legt an diesem
Mittwoch (15. Mai) seine Zahlen für das erste Quartal vor.

DAS SAGT DAS UNTERNEHMEN:

Eon wird in diesem Jahr wohl nicht an das starke Vorjahresergebnis anknüpfen können. Vor einem Jahr verdiente der Konzern im Tagesgeschäft gut 2,7 Milliarden
Euro. Zum damaligen Zeitpunkt machte sich positiv bemerkbar, dass Eon die durch
den Ukraine-Krieg gestiegenen Energiepreise verzögert an die Kunden weitergab.
Auch im Gesamtjahr gab es einen Ergebnissprung, auf den nun ein durchwachsenes
Jahr 2024 folgen dürfte.

Im Vertriebsgeschäft erwartet Eon einen Rückgang des operativen Gewinns.
Hier entfallen Einmaleffekte und außerdem hat sich das Marktumfeld beruhigt.
Hingegen dürfte das stetig im Ausbau befindliche Netzgeschäft zulegen, auch dank
für den Konzern günstigerer Regulatorik, beispielsweise in Schweden. Es macht
gut zwei Drittel von Eons operativem Gewinn aus.

Seit dem Jahreswechsel weist Eon zudem die Großprojekte mit Städten und
Gemeinden unter dem Namen "Energy Infrastructure Solutions" gesondert aus. Hier
werden etwa Quartierslösungen entwickelt und auch die Fernwärme fällt darunter.
Es ist der kleinste Teil der Eon-Geschäfte, soll dieses Jahr aber ebenfalls
etwas besser abschneiden als im Vorjahr.

Insgesamt erwartet der Vorstand um Leonhard Birnbaum für 2024 ein
bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) von 8,8
bis 9 Milliarden Euro. Das wäre selbst im besten Fall ein Rückgang von über 4
Prozent im Vergleich zu 2023.

Abseits des klassischen Zahlenwerks steht bei Eon auch immer die
Investitionskraft im Fokus. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die
Abkehr von Energieimporten aus Russland steigt die Bedeutung eines belastbaren
Stromnetzes. Eon kümmert sich beispielsweise um Neuanschlüsse von Solar- und
Windkraft-Anlagen sowie die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Auch braucht
es hohe Investitionen, um die Planung, Überwachung und Steuerung der Netze zu
digitalisieren.

Momentan planen die Essener bis 2028 europaweit Investitionen in Höhe von 42 Milliarden Euro. 2024 sollen 7,2 Milliarden Euro investiert werden.

DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

Die Experten in den Analysehäusern und Investmentbanken erwarten laut Daten
der Nachrichtenagentur Bloomberg durchschnittlich einen Rückgang des operativen
Gewinns auf knapp unter 2 Milliarden Euro für die ersten drei Monate des
laufenden Jahres. Im Gesamtjahr erwarten sie den operativen Gewinn bei 8,7
Milliarden Euro und damit unterhalb der vom Management ausgegebenen Spanne.
Einzelne Eon-Beobachter äußerten sich zuletzt allerdings optimistischer - sowohl
mit Blick auf das erste Quartal als auch auf das Gesamtjahr.

Der Konzern dürfte im ersten Quartal ähnlich abgeschnitten haben wie vor
einem Jahr, schrieb Analyst Olly Jeffery von Deutsche Bank Research. Insofern
würde wohl ein schwächeres Ergebnis im Bereich Energienetze erneut ausgeglichen
werden durch eine verbesserte Profitabilität im Vertriebsgeschäft.

Barclays-Analyst Peter Crampton geht davon aus, dass das erste Quartal des
Versorgers weitere Beweise liefern werde, dass die Jahresziele für 2024 zu
konservativ seien. Und auch Javier Garrido von der US-Bank JPMorgan hält den
aktuellen Investitionsplan für sehr konservativ. Er rechnet in einem Ausblick
auf den Quartalsbericht mit guten Ergebnissen./lew/niw/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
E.ON SE NA O.N. ENAG99 Xetra 12,330 23.05.24 17:41:25 -0,210 -1,67% 0,000 0,000 12,390 12,540

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