20.06.2024 10:34:12 - dpa-AFX: ROUNDUP: Russischer Luftangriff beschädigt Energieversorgung der Ukraine

KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Ein schwerer russischer Luftangriff hat nach Kiewer
Angaben mehrere Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine getroffen. Der
staatliche Energieversorger Ukrenerho berichtete am Donnerstagmorgen von Schäden
in den Gebieten Winnyzja, Dnipropetrowsk, Donezk und Kiew. Das genaue Ausmaß
müsse noch festgestellt werden. Ihrerseits griff die Ukraine Ölanlagen in
Russland mit Drohnen an.

Der Schaden im Gebiet Winnyzja sei durch Trümmer einer abgeschossenen
russischen Kampfdrohne entstanden, teilte Regionalgouverneur Serhij Borsow auf
Telegram mit. Im Gebiet Kiew wurden nach regionalen Angaben eine Stromleitung
und eine nicht näher bezeichnete Industrieanlage getroffen. Wegen der neuen
Schäden an der Strom-Infrastruktur musste Ukrenerho die für Donnerstag ohnehin
geplanten Abschaltungen für Verbraucher noch einmal ausweiten. Explosionen
wurden in der Nacht aus der Großstadt Dnipro und aus dem Gebiet Saporischschja
gemeldet.

Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland bei dem
kombinierten Angriff 4 Marschflugkörper, 2 Lenkraketen und 27 Kampfdrohnen ein.
Alle Drohnen und fünf der anderen Flugkörper seien abgefangen worden, teilte
Kommandeur Mykola Oleschtschuk mit. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig
überprüfbar. Keine Abwehr gab es demnach gegen drei ballistische Raketen des
Typs Iskander-M. Diese Raketen mit einer Reichweite bis 500 Kilometer werden in
den seltensten Fällen abgefangen.

Ukrainische Drohnen verursachten nach russischen Behördenangaben Brände in
zwei Treibstofflagern. Betroffen waren ein Tanklager in dem Ort Enem bei
Krasnodar im Süden Russlands und ein Lager im Gebiet Tambow südlich von Moskau.
15 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte das russische
Verteidigungsministerium mit. Auch dies war nicht unabhängig überprüfbar. Die
Ukraine wehrt sich seit mehr als zwei gegen eine russische Invasion. Ihre
Angriffe im Hinterland des Gegners sollen vor allem die Treibstoffversorgung der
russischen Armee stören./fko/DP/mis

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