09.07.2024 10:21:18 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Stierhatz in Pamplona endet trotz übler Szenen glimpflich

PAMPLONA (dpa-AFX) - Bei der dritten Stierhatz des traditionellen
Sanfermín-Festes im nordspanischen Pamplona sind mindestens zwei Läufer verletzt
worden. Das waren weniger als bei früheren Läufen, bei denen jeweils fünf bis
sechs der Teilnehmer im Krankenhaus landeten. Kommentatoren im staatlichen
TV-Sender RTVE äußerten sich erleichtert, weil es bei der wilden Jagd mit sechs
wilden Stieren durch die engen Gassen einige gefährliche Szenen gab.

So verhakte sich ein Bulle mit einem seiner langen spitzen Hörner in der
Kleidung eines der Läufer und hob ihn in die Höhe, stürmte dann aber weiter. Der
junge Mann hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch und rollte sich
unter eine Seitenbande hindurch in Sicherheit. Dort wurde er von Sanitätern
versorgt. Er erlitt aber offenbar keine schwerere Verletzung.

Tierschützer beklagen, für die Tiere sei die Stierhatz tatsächlich nichts
anderes als eine panische Flucht durch die für sie völlig ungewohnten
Menschenmassen. Es handele sich um Tierquälerei, die sofort beendet werden
müsse. Die Stiere sterben nach dem Lauf in der Stierkampfarena. Das
jahrhundertealte Fest zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín hat trotz der Kritik
jedoch immer mehr Zulauf.

Das traditionelle Fest hatte am Samstag begonnen und endet kommenden
Sonntag. Täglich werden um Punkt 08.00 Uhr morgens sechs um die 600 Kilogramm
schweren Kampfstiere und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der
Altstadt bis in die Arena gejagt.

Bei den Mutproben der vorwiegend jungen Männer über die mehr als 800 Meter
lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende Läufer verletzt. Seit 1924 gab es 16
Todesopfer, das letzte 2009. Es gibt insgesamt acht Läufe.

Neben den Stierhatzen gibt es bei dem Stadtfest zahlreiche weitere
kulturelle Veranstaltungen auch für Familien und Kinder./ro/DP/mis

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