14.06.2024 18:26:31 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Unsicherheit in Frankreich belastet schwer

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die politische Unsicherheit in Frankreich hat auch
am Freitag auf den europäischen Börsen gelastet. Anleger fürchten, dass aus den
von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ausgerufenen Parlamentswahlen die
rechtsextreme und europakritische Partei von Marine Le Pen als Siegerin
hervorgehen könnte.

Der EuroStoxx 50 büßte 1,95 Prozent auf 4839,14 Punkte ein
und schloss auf dem tiefsten Stand seit Mitte Februar. Im Wochenverlauf verlor
der Eurozonen-Leitindex 4,2 Prozent. Der Cac 40 in Paris sackte
am Freitag um 2,66 Prozent auf 7503,27 Punkte ab, womit aus seinem bisherigen
Jahresgewinn ein Verlust von 0,5 Prozent wurde. Im Wochenverlauf steht ein Minus
von 6,2 Prozent zu Buche.

In London dagegen zeigte sich der FTSE 100 zum Wochenausklang mit minus 0,21 Prozent auf 8146,86 Punkten recht stabil.

Die politische Unsicherheit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der EU führe dazu, dass Investoren derzeit die Finger von französischen Aktien ließen,
kommentierte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades die Verluste. Hinzu
kommen die Spannungen mit China. "Der Schreck über einen potenziellen
Handelsstreit zwischen der EU und China scheint bei den Investoren tief zu
sitzen", sagte Marktexperte Andreas Lipkow.

Der Blick auf die Branchen Europas zeigte überwiegend Verlierer. Einzig die
zwei defensiven Sektoren Pharma und Lebensmittel/Getränke verzeichneten moderate
Gewinne.

Europäische Technologiewerte gaben ungeachtet der guten Stimmung für
Techwerte jenseits des Atlantiks deutlich nach. "Noch hält die beinahe im
Wochentakt neu entfachte Fantasie beim Thema Künstliche Intelligenz die
Kauflaune hoch, aber wenn irgendwann alle zu einer Tür rauswollen, könnte es
ganz schnell abwärts gehen", warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker
RoboMarkets mit Blick auf die USA.

Angesichts der Sorgen um einen Handelsstreit mit China überraschten die
fortgesetzten Abgaben unter den Autowerten nicht. Aber auch bei den anderen
zyklischen Branchen seien erneut Bestände abgebaut worden, sagte Lipkow.
Ausgeprägte Verluste verzeichneten unter anderem Aktien aus der Industriegüter-
und der Baubranche.

Im Bankensektor drückten angesichts politischer Unsicherheiten vor allem die Kursverluste der dort stark vertretenen französischen Papiere. So fielen die
Anteile der Societe Generale um weitere 3,6 Prozent, während BNP
Paribas um 2,7 Prozent nachgaben. Allein seit der Europawahl am
vergangenen Sonntag haben sie damit 15 respektive 12 Prozent eingebüßt.

Die Anteile des hoch verschuldeten französischen IT-Dienstleisters Atos
erholten sich unterdessen mit plus 14,6 Prozent von ihrem am
Vortag erreichten neuen Rekordtief. Die französische Regierung bot Atos an,
Unternehmensteile im Wert von rund 700 Millionen Euro zu kaufen. Derzeit laufen
dazu Gespräche./ck/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
CAC 40 969400 Paris 7.671,34 20.06.24 18:05:02 +101,14 +1,34% - - 7.585,98 7.671,34
FTSE 100 969378 Financial Times SE 8.272,46 20.06.24 17:35:29 +67,35 +0,82% - - 8.205,11 -
E-STOXX 50 ® 965814 STOXX Ltd. 4.947,73 20.06.24 17:50:00 +62,28 +1,27% 0,000 - 4.894,13 4.947,73

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