31.05.2024 13:16:05 - dpa-AFX: 'Historische' Millionenstrafe für Billig-Airlines in Spanien

MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Regierung hat vier sogenannte
Billig-Airlines wegen der Zusatzkosten für die Mitnahme von Handgepäck und
anderer als unzulässig bewerteten Praktiken nach Medienberichten mit Geldstrafen
von insgesamt gut 150 Millionen Euro belegt. Betroffen seien die Gesellschaften
Ryanair , Easyjet , Vueling und
Volotea, berichteten der staatliche Fernseh-Sender RTVE und andere Medien am
Freitag unter Berufung auf das zuständige Ministerium für Soziale Rechte und
Verbraucherschutz in Madrid. Die linke Regierung bestätigte diese Informationen,
wollte aber zunächst keine Details nennen.

Medien und der spanische Verbraucherschutzverein Facua, auf dessen Anzeige
hin das Ministerium im vorigen Sommer Sanktionsverfahren eingeleitet hatte,
bezeichneten die Strafe als "historisch". "Genau dafür setzen wir uns ein, um
Betrug und illegalen Praktiken ein Ende zu setzen", sagte Facua-Generalsekretär
Rubén Sánchez vor Journalisten in Sevilla. "Zum ersten Mal in unserer Geschichte
können wir sagen, dass wir auch mit der Höhe einer Geldstrafe zufrieden sind",
betonte er.

Der spanische Verband ALA, der nach eigenen Angaben mehr als 60 im EU-Land
tätige Airlines vertritt, kritisierte die Entscheidung, die in der Praxis einem
Verbot der von einigen Fluggesellschaften erhobenen Handgepäckgebühren
gleichkommt. Das werde den Verbrauchern schaden, vor allem "den 50 Millionen
Passagieren, die kein Handgepäck in der Kabine mit sich führen", hieß in einer
Mitteilung. "Den Passagieren wird die Möglichkeit genommen, für genau das zu
zahlen, was sie brauchen".

Die Ermittlungen wegen verschiedener umstrittener Praktiken waren
aufgenommen worden, nachdem mehrere Low-Cost-Airlines ihre Handgepäckregeln
verschärft hatten. Nach Ansicht des Ministeriums verstößt dies gegen das
spanische Gesetz, weil Leistungen, die traditionell im Ticketpreis inbegriffen
waren, nun gesondert in Rechnung gestellt wurden. Und auch, weil in der Werbung
Airlines nur auf den Preis vor Zahlung zusätzlicher Kosten verwiesen. Die
Airlines könnten sich aufgrund der angebotenen Niedrigpreise in den
Suchmaschinen besser positionieren, hatte das Ministerium im Sommer vergangenen
Jahres mitgeteilt.

Die Ermittlungen richteten sich auch gegen andere Praktiken, die als nicht
gesetzeskonform betrachtet werden. Dazu zählen unter anderem die Aufpreise für
Sitzplatzreservierungen vor allem für Begleiter von Personen, die minderjährig
oder hilfsbedürftig seien. Gegen die Entscheidung des Ministeriums kann
Einspruch erhoben werden. ALA schließe zudem gerichtliche Schritte nicht aus,
berichtete RTVE unter Berufung auf den Airline-Verband./er/DP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
INTERN.CONS.AIRL.GR. A1H6AJ Frankfurt 1,988 21.06.24 12:15:18 -0,012 -0,57% 0,000 0,000 2,014 1,988
EASYJET PLC LS-,27285714 A1JTC1 Frankfurt 5,320 21.06.24 15:57:09 -0,090 -1,66% 0,000 0,000 5,342 5,320
RYANAIR HLDGS PLC EO-,006 A1401Z Frankfurt 16,060 21.06.24 09:17:07 -0,215 -1,32% 0,000 0,000 16,060 16,060

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