25.06.2024 14:21:44 - dpa-AFX: Lauterbach setzt auf bessere Versorgung mit E-Patientenakten für alle

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt auf
deutliche Verbesserungen bei Behandlungen, wenn Anfang nächsten Jahres
elektronischer Patientenakten (ePA) für alle starten. Zentral sei, dass zum
Zeitpunkt der Behandlung künftig alle Daten da seien, die man brauche, sagte der
SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. "Das ist jetzt die absolute Ausnahme." Nach
einem bereits beschlossenen Gesetz der Ampel-Koalition sollen alle gesetzlich
Versicherten Anfang 2025 eine E-Akte von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen -
es sei denn, man lehnt es für sich ab.

Anlaufen soll das Großprojekt ab 15. Januar 2025 zunächst in zwei
Modellregionen in Franken und Hamburg. Voraussichtlich vier Wochen später soll
die ePA bundesweit für Patienten, Praxen, Kliniken und Apotheken nutzbar sein.
Sie soll ein persönlicher Speicher etwa für Medikamente, Befunde und Laborwerte
sein und Patienten ein Leben lang begleiten. Dies soll auch
Arznei-Wechselwirkungen und unnötige Mehrfachuntersuchungen vermeiden. Als
wählbares Angebot waren die E-Akten bereits 2021 eingeführt worden, werden
bisher aber kaum verwendet.

Lauterbach sagte, die Menschen würden die Vorzüge schnell kennenlernen. Wenn digitale Daten da seien, könnten Patienten sich Befunde und Werte auch durch
Sprachmodelle mit künstlicher Intelligenz gut erklären lassen, erläuterte
Lauterbach. Perspektivisch könnte man so einen "Begleitarzt" haben, der auf
Praxisbesuche vorbereite und auch danach mit Erklärungen helfe.

Mit Blick auf die Sicherheit machte der Minister deutlich, dass die Daten
getrennt gelagert seien, so dass mögliche Angreifer nur in die "Datenkapsel"
eines Patienten hineinkämen. Ein Einbruch in den gesamten deutschen Datensatz
sei nicht möglich. Die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der
Informationstechnik, Claudia Plattner, sagte, die Verschlüsselung der
Patientendaten entspreche höchsten Standards und ermögliche dennoch eine sichere
Nutzung im Versorgungsalltag.

Die E-Akte soll von Anfang an Inhalte haben, wie die Leiterin der
Digitalabteilung im Gesundheitsministerium, Susanne Ozegowski, sagte. Darunter
ist auch eine Liste der eingenommenen Medikamente, die automatisch aus schon
üblichen elektronischen Rezepten erstellt wird. Behandelnde Ärztinnen und Ärzte
bekommen jeweils für 90 Tage ein Zugriffsrecht zum Lesen und Befüllen mit
Befunden und Laborwerten - ausgelöst, wenn man in der Praxis oder Klinik die
Versichertenkarte einsteckt./sam/DP/mis
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