21.05.2024 12:58:33 - dpa-AFX: Bankenaufsicht Bafin verhängt 9,2 Millionen Euro Geldbuße gegen N26

BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Smartphone-Bank N26 muss wegen zu spät
gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle eine Geldbuße von 9,2 Millionen Euro
zahlen. Das teilte die Bankenaufsicht Bafin am Dienstag in Frankfurt/Main mit.
Die Vorwürfe der Behörde gegen N26 beziehen sich auf das Jahr 2022. In dem
rechtskräftigen Bußgeldbescheid heißt es, das Institut habe 2022 systematisch
Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet abgegeben.

Die Bafin verwies darauf, dass Kreditinstitute verpflichtet seien, eine
Meldung an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (Financial
Intelligence Unit, kurz FIU) zu erstatten, wenn sie den Verdacht haben, dass
eine Transaktion oder ein sonstiger Geschäftsvorfall mit Geldwäsche oder
Terrorismusfinanzierung im Zusammenhang stehen könnte. "Diese Verdachtsmeldungen
müssen unverzüglich abgegeben werden. Damit kann die FIU, falls erforderlich,
zügig weitere Schritte einleiten, wie etwa die Weiterleitung an
Strafverfolgungsbehörden."

Bereits 2021 hatte die Bafin dem deutschen Start-up vorgeworfen, bei seinem
rasanten Wachstum zu wenig zur Bekämpfung von Geldwäsche zu unternehmen. Damals
verhängte die Aufsichtsbehörde eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro, weil N26
Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet eingereicht hatte. Es wurde auch ein
Sonderbeauftragter eingesetzt, der bei dem Berliner Unternehmen die Umsetzung
der Anti-Geldwäsche-Maßnahmen überwachen soll.

N26 verwies am Dienstag darauf, dass das Unternehmen seit 2022 zahlreiche
Maßnahmen zur Verbesserung der Meldeprozesse implementiert habe. "N26 hat mehr
als 80 Millionen Euro in die personelle und technische Infrastruktur investiert,
um höchste Branchenstandards bei der effektiveren Bekämpfung von
Finanzkriminalität und Geldwäsche einzuhalten." Das Unternehmen habe für das
Bußgeld bereits im Jahr 2022 eine entsprechende Rückstellung gebildet. "Das
verhängte Bußgeld liegt unter der Höhe der Rückstellung." N26 setze seine
Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden fort.

N26 ist in 24 Ländern in Europa aktiv und beschäftigt rund 1500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 1000 in Berlin./chd/DP/tih

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