11.07.2024 16:28:43 - dpa-AFX: POLITIK/Nach Terroralarm in Wien und Köln: Mann in Zelle gestorben

WIEN (dpa-AFX) - Ein Mann, der in Folge von Terror-Ermittlungen aus
Österreich in die russische Republik Dagestan abgeschoben werden sollte, ist tot
in seiner Zelle aufgefunden worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr,
handelt es sich um eine der vier Personen, die nach Terrorwarnungen in Wien und
Köln in der österreichischen Hauptstadt Wien in Untersuchungshaft genommen
worden waren.

Im Mai war die U-Haft mangels unmittelbaren Tatverdachts aufgehoben worden.
Doch gleichzeitig wurden Abschiebeverfahren gegen die vier eingeleitet. Ein
Sprecher der Wiener Polizei bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Tod
eines 40-jährigen Mannes in einem Polizeigefängnis, nachdem die "Kronen Zeitung"
über den Fall berichtet hatte. Der Mann sei nicht durch Fremdeinwirkung
gestorben, sagte der Sprecher.

Einer der vier, ein Tadschike, war an Heiligabend 2023 in Wesel am
Niederrhein in Gewahrsam genommen und im Februar nach Österreich ausgeliefert
worden. Die Polizei hatte Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario am Kölner
Dom erhalten, die sich auf Silvester bezogen.

IS-Ableger im Fokus der Ermittlungen

Zudem hatten Sicherheitsbehörden vor Weihnachten einen Hinweis auf einen
möglichen geplanten Anschlag auf Wiener Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom
bekommen. In Österreich wurden zwei Männer aus Tadschikistan und Dagestan, sowie
eine Frau mit türkischen Wurzeln festgenommen.

Der Tadschike ist bereits abgeschoben worden, wie die österreichischen
Nachrichtenagentur APA berichtete. Die Wiener Staatsanwaltschaft ermittelt
weiter gegen die ehemaligen U-Häftlinge wegen des Verdachts der Beteiligung an
einer terroristischen Vereinigung. Dabei steht die Gruppierung Islamischer Staat
Provinz Khorasan (ISPK) im Fokus. Westliche Behörden und Experten gehen davon
aus, dass der ISPK für den Anschlag in einem Veranstaltungszentrum in Moskau im
März mit mehr als 140 Toten verantwortlich ist./al/DP/men

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