25.06.2024 11:03:58 - dpa-AFX: ROUNDUP: Nächster Pharma-Studienflop für Merck KGaA - Aktienkurs bricht ein

DARMSTADT (dpa-AFX) - Beim Darmstädter Merck-Konzern ist
erneut ein wichtiger Hoffnungsträger aus dem Pharmageschäft auf dem Weg zur
Zulassung gefloppt. Wie der Pharma- und Chemiekonzern am Montagabend mitteilte,
werden zwei weit fortgeschrittene Studien bei dem Krebsmittel Xevinapant
eingestellt. Der Medikamentenkandidat war für die Behandlung von Kopf- und
Halskrebs vorgesehen. An der Börse kam dies nicht gut an.

Am Dienstagvormittag brachen die Papiere um fast 10 Prozent auf knapp 151
Euro ein. Sie rutschten auf den niedrigsten Stand seit Anfang Mai. Ähnlich
schwach zeigten sich im deutschen Leitindex Dax nur die Aktien
des Flugzeugbauers Airbus, der seine Jahresziele gesenkt hatte. Der Dax fiel um
1,3 Prozent.

Xevinapant befand sich in der letzten von drei klinischen Studienphasen, die ein Medikament durchlaufen muss, bevor ein Pharmakonzern eine Zulassung
beantragen kann. Bei Merck galt das Krebsmittel als Hoffnungsträger, der den
Ablauf wichtiger Patente bei jetzigen Umsatzbringern kompensieren sollte.

Bei der einen Studie handelt es sich um eine Kombination des Mittels mit
Radiochemotherapie bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Die Studie werde
voraussichtlich nicht das primäre Ziel erreichen, so Merck. Die Patienten
sollten länger ereignisfrei überleben als in der Vergleichstherapie. Zudem wurde
eine Studie für eine Kombination von Xevinapant mit Strahlentherapie beendet.

Die Darmstädter nahmen den Misserfolg bei den beiden weit fortgeschrittenen
Studien zum Anlass, um das ganze Forschungsprogramm mit dem Krebsmittel
Xevinapant einzustellen.

Analyst Brian Balchin vom Investmenthaus Jefferies hatte einer Einstellung
der Studien für den Einsatz bei lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren
lediglich eine Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent beigemessen. Der Experte
rechnete bereits vor Beginn des Aktienhandels mit einem prozentual mittleren bis
hohen einstelligen Kursabschlag für die Merck-Papiere.

Grundsätzlich könnten Investoren nun die Fähigkeit des Unternehmens in
puncto Forschung und Entwicklung hinterfragen, so Balchin. Nicht zuletzt mit
Blick auf jüngst enttäuschende Studiendaten für das Mittel Evobrutinib.

Erst im Dezember hatte Merck einen Rückschlag bei Evobrutinib gegen Multiple Sklerose hinnehmen müssen. Zwei zulassungsrelevante Studien zur Erforschung der
Sicherheit und Wirksamkeit von Evobrutinib hatten nicht die gewünschten
Ergebnisse erbracht. Die Darmstädter hatten ursprünglich gehofft, mit
Evobrutinib einen neuen "Blockbuster" auf den Markt bringen zu können - also
einen Kassenschlager mit einem Milliardenumsatz./mne/he/mis/tih
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MERCK KGAA O.N. 659990 Frankfurt 154,750 28.06.24 17:08:18 -1,400 -0,90% 154,450 154,800 155,550 156,150

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH