21.05.2024 07:07:25 - dpa-AFX: ROUNDUP: Baerbock in Kiew - Appell für mehr Unterstützung bei Luftabwehr

KIEW (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts der
aktuellen russischen Offensive eindringlich mehr internationale Unterstützung
für die Ukraine bei der Luftverteidigung verlangt. "Um die Ukraine vor dem
russischen Raketen- und Drohnenhagel zu schützen, braucht sie dringend mehr
Luftabwehr", forderte die Grünen-Politikerin am Dienstag zum Auftakt ihres
siebten Solidaritätsbesuches in der Ukraine seit Beginn des russischen
Angriffskrieges im Februar 2022. Die Außenministerin war am Morgen zu einem aus
Sicherheitsgründen nicht angekündigten Besuch in der Hauptstadt Kiew
eingetroffen.

"Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, damit die Ukraine bestehen kann (...) und damit Putins Truppen nicht bald vor unseren eigenen Grenzen stehen",
appellierte Baerbock mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin an
die internationalen Partnerländer. Bei der von ihr gemeinsam mit
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gestarteten globalen Initiative für
mehr Flugabwehr seien fast eine Milliarde Euro zur zusätzlichen Unterstützung
der ukrainischen Luftverteidigungskräfte zusammengekommen. "Und wir arbeiten
intensiv daran, dass das noch mehr wird." Die Ministerin fügte hinzu: "Wir
drehen jeden Stein mehrfach um und sind selbst mit einer zusätzlichen
Patriot-Einheit vorangegangen."

Die Ukraine ist aus einem Mangel an Waffen, Munition und Soldaten seit
Monaten in der Defensive. Die Millionenstadt Charkiw im Nordosten wird von
Russland über die Grenze hinweg aus kurzer Entfernung bombardiert. Der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangene Woche bei einem
Besuch von US-Außenminister Antony Blinken Patriot-Flugabwehrsysteme für die
Verteidigung Charkiws gefordert. Zum Schutz der Stadt und ihres Umlands vor
Drohnen und Raketen seien zwei dieser Systeme notwendig. Dem Vernehmen nach
verfügt die Ukraine derzeit über drei der leistungsstarken Flugabwehrsysteme aus
US-Produktion. Zwei davon hat Deutschland bereitgestellt, die Bundesregierung
hat eine dritte Patriot-Einheit zugesagt./bk/fko/DP/stk

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