17.05.2024 10:20:22 - dpa-AFX: Russland meldet Tote und Schäden nach rund 100 Drohnenangriffen

MOSKAU (dpa-AFX) ? Russische Behörden haben am Freitag mehr als 100
ukrainische Drohnenangriffe sowie Schäden in verschiedenen Regionen und teils
auch Todesfälle gemeldet. Besonders betroffen waren demnach das Gebiet Krasnodar
im Süden Russlands und die Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine. In der
Region Belgorod starben eine Frau und ihr vier Jahre alter Sohn, nachdem eine
Drohne ihr Auto getroffen hatte, wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteile.
Der Vater und ein weiterer Mann seien verletzt worden.

An einer Tankstelle brach nach einem Treffer zudem ein großes Feuer aus, wie auf Fotos zu sehen war. In Tuapse im Gebiet Krasnodar kam es in einem
ölverarbeitenden Betrieb zu einem schweren Brand. In der Region liegt auch die
Schwarzmeerstadt Noworossijsk, wo Augenzeugenberichten in sozialen Netzwerken
zufolge der Hafen und ein Öldepot getroffen wurden. Demnach kam es zu Bränden.

Die dortigen Behörden meldeten dagegen, dass alle Drohnenangriffe abgewehrt
worden seien. Wegen des Luftalarms mussten viele Menschen die Nacht in
Schutzbunkern verbringen. In örtlichen Medien war die Rede von einer "heißen
schlaflosen Nacht" für die Menschen in Noworossijsk, wo auch Kriegsschiffe der
russischen Schwarzmeerflotte ihren Heimathafen haben.

In der Stadt Sewastopol auf der von Russland schon 2014 annektierten
Schwarzmeer-Halbinsel Krim fiel nach dem Einschlag von Trümmern einer
abgeschossenen Drohne in einem städtischen Umspannwerk der Strom aus, wie der
Gouverneur dort mitteilte. Der Unterricht in den Schulen sei deshalb abgesagt
worden.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass die Flugabwehr 102
Drohnen abgefangen oder zerstört habe, davon die Hälfte über der Krim. Im
Schwarzen Meer seien zudem sechs unbemannte Sprengstoffboote vernichtet worden.
Die Ukraine setzt diese drohnenähnlichen Boote ein, um Schiffe der russischen
Schwarzmeerflotte zu treffen.

Die Ukraine beschießt inzwischen täglich russische Ziele auch im Hinterland
des Nachbarstaates, um den militärischen Nachschub zu stoppen. Mit westlicher
Hilfe hat das Land, das sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen
Angriffskrieg wehrt, auch seine eigene Drohnenproduktion deutlich
ausgebaut./mau/DP/jha

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