20.05.2024 12:01:44 - dpa-AFX: VERMISCHTES/Rehlinger: Hochwasser im Saarland hat Millionen-Schäden angerichtet

SAARBRÜCKEN (dpa-AFX) - Das Hochwasser im Saarland hat nach erster
Einschätzung von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) Schäden "weit in den
Millionenbereich hinein" angerichtet. Das Ausmaß der Schäden werde man erst
richtig sehen können, wenn das Wasser ganz zurückgegangen sei. "Schon heute ist
allerdings klar, dass wir es mit massiven Schäden an privatem Eigentum, aber
auch an Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder auch Kitas zu tun haben werden",
sagte Rehlinger am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir kämpfen seit
wenigen Tagen gegen Wassermassen, werden aber sicherlich Jahre mit den Folgen
kämpfen müssen."

Dabei sei klar: "Der Staat wird helfen müssen, dort wo große Schäden
entstanden sind und Menschen damit überfordert sind", sagte Rehlinger. Es werde
aber auch Menschen geben, die mit der Anschaffung einer neuen Waschmaschine
bereits an ihre finanzielle Grenze kämen. Auch denen wolle man helfen. Die
Saar-Regierung habe bereits den Weg für finanzielle Hilfen frei gemacht, "damit
die Menschen nicht im Regen stehen".

"Mit Hochdruck" werde zusammen mit Kommunen an Regelungen dazu gearbeitet.
"Wir kämpfen weiter gegen eine akute Lage, bereiten aber alles vor, um in den
nächsten Tagen Eckpunkte für finanzielle Hilfen zu kommunizieren", sagte
Rehlinger. Die Menschen sollten "jetzt schnell Sicherheit haben, welche
Unterstützung sie bekommen", sagte die Regierungschefin. Sicher werde es auch
Gespräche mit dem Bund darüber geben.

Hochwassergefahr nicht vorbei

Noch stehe die akute Gefahrenlage im Fokus. Das Land befinde sich weiterhin
in vielen Teilen in einem Ausnahmezustand. "Wir können noch nicht sicher sein,
dass es vorbei ist." Aktuell gebe es Prognosen für erneut starke Regenfälle am
Dienstag. "Wir hoffen auf das Beste, bereiten aber alles auch für Schlimmeres
vor", sagte Rehlinger.

Primär gehe es derzeit um die direkte Hilfe der Menschen. Sie schätzte, dass Tausende Menschen betroffen seien. Enorme Regenmengen hatten bereits am Freitag
und in der Nacht zu Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene
Straßen und Keller gesorgt.

Tausende Einsätze von Feuerwehr und Polizei

Sehr traurig sei, dass eine 67 Jahre alte Frau infolge eines
Hochwasser-Rettungseinsatzes gestorben sei. Es habe bei den Einsätzen weitere
kleinere Verletzungen bei Rettungskräften gegeben. "So schlimm die Lage auch
ist, sind wir sehr froh, dass es bislang nicht mehr Tote und Verletzte gegeben
hat", sagte Rehlinger.

Die Einsatzkräfte, ob hauptamtlich oder ehrenamtlich, hätten "Unfassbares"
geleistet, sagte die Ministerpräsidentin. "Wir hatten bisher mehr als 4000
Einsätze." Hinzu kämen mehr als 10 000 Helfer plus Tausende Bürger in
Nachbarschaftshilfe. "Alle haben einen unglaublichen Kraftakt geleistet, wo man
schlichtweg nur dankbar und auch ein gutes Stück stolz sein kann. Der
saarländische Zusammenhalt hat sich als wasserdicht erwiesen."

Hilfe sei aber auch aus der Pfalz, aus Hessen, aus Baden-Württemberg und
Bayern gekommen. Zudem gebe es ständig Kontakt mit den benachbarten Ländern
Frankreich und Luxemburg. "Der Zusammenhalt und die Nachbarschaft leben in
dieser Krise."/rtt/DP/ngu

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH