15.05.2024 12:57:14 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP/Wertvolle Gebrauchsspuren: Millionen für Schumacher-Uhren

GENF (dpa-AFX) - Die Luxusuhren-Kollektion von Michael Schumacher ist
geschrumpft, und die Familie konnte um drei Millionen Euro einnehmen: Aus dem
Besitz des einstigen Formel-1-Rennfahrers sind in Genf acht wertvolle Uhren
versteigert worden. Nur vier Bieter kamen bei der Auktion am Dienstag zum Zuge.

Die Stücke stammten alle von Edelherstellern: Rolex, Audemars Piguet und
F.P. Journe. Einige hatten winzige Gebrauchsspuren, wie ein Uhrenexperte vor der
Versteigerung sagte, ein Beweis, dass sie nicht wie bei Sammlern häufig üblich
nur in einer Vitrine lagen, sondern getragen wurden. Das habe wegen des
prominenten Besitzers den Wert nicht gemindert, sondern eher erhöht, meinte der
Experte. Denn es beflügele die Fantasie, sich vorzustellen, dass die
Gebrauchsspuren am Handgelenk der Formel-1-Legende passiert sein dürften.

Schumacher lebt mit seiner Familie unweit von Genf am Genfersee. Er ist nach einem schweren Skiunfall 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Die
Familie macht keine Angaben darüber, wie es ihm geht.

Wer wird die Uhren wohl künftig tragen? Dieses Geheimnis lüftet das
Auktionshaus leider nicht. Selbst die Antwort auf die Frage, ob vielleicht eine
davon ihren Weg nach Deutschland findet, unterliegt absoluter Diskretion. Nur
dies lässt sich das Auktionshaus Christie's am Tag nach der Versteigerung
entlocken: "Es gab internationales Interesse für die Uhren und sie sind alle von
privaten Sammlern gekauft worden."

Die auffälligste Uhr und das Paradestück der Schumacher-Kollektion war ein
Zeitmesser aus der Manufaktur F.P. Journe, vermutlich aus dem Jahr 2004. Der
damalige Teamchef von Schumachers Rennstall Ferrari, Jean Todt, ließ die Uhr
eigens als Weihnachtsgeschenk für seinen Schützling anfertigen. Die Uhr hat ein
knallrotes Zifferblatt, also in der Farbe von Ferrari, und darauf Symbole für
die sieben Weltmeistertitel Schumachers. Dezent geht anders - wer diese Uhr
trägt, fällt auf.

Die Uhr war gemessen am Schätzpreis von einer bis zwei Millionen Franken
eigentlich gar nicht so teuer: Der neue Besitzer bekam den Zuschlag bei 1,2
Millionen Franken (gut 1,2 Millionen Euro). Dazu kommt noch die Provision für
Christie's: in diesem Fall knapp 25 Prozent. Eine Schumacher-Rolex ging für 250
000 Franken plus Provision weg, eine Uhr von Audemars Piguet für 330 000
Franken.

Einer der anonymen Bieter griff bei der Auktion in Genf besonders tief in
die Tasche und bekam dafür reiche Beute: Er sicherte sich fünf
F.P.-Journe-Ruthenium-Uhren aus einer Serie, die einzeln verkauft wurden. Er -
oder sie - legte dafür einschließlich Provision umgerechnet gut 1,5 Millionen
Euro auf den Tisch. Das Auktionshaus bestätigte, dass alle fünf Uhren an
dieselbe Person gingen.

Diese Person ließ sich auch bei der dazugehörigen Schatulle nicht lumpen:
Sie war auf 5000 Franken geschätzt worden, aber weil andere Bieter sie dem neuen
Besitzer der Uhren streitig machen wollten, schnellte der Preis hoch - bis der
neue Besitzer der Uhren auf einen Schlag deutlich auf 15 000 Franken erhöhte,
die anderen damit zum Schweigen brachte und den Zuschlag erhielt. So dürften die
Stücke mit Seriennummer 92 bis 99 auch künftig in ihrer Originalschatulle zu
liegen kommen./oe/DP/zb

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