25.06.2024 05:48:43 - dpa-AFX: SPORT/Kritik am künftigen Formel-1-Reglement: 'Bisschen übertrieben'

BARCELONA (dpa-AFX) - Ferrari-Fahrer Carlos Sainz hat das Formel-1-Reglement
ab der Saison 2026 kritisiert. "Es scheint mir ein bisschen übertrieben, was wir
da versuchen mit Power Unit und Aerodynamik. Wir versuchen zu sehr, mit den
Dingen herumzuspielen und den Abtrieb zu manipulieren", sagte Sainz. Ihm
erscheine das alles "extrem". Aber wenn es gelungen sei, Audi als neuen
Hersteller zu gewinnen und Honda weiter zu halten, "dann ist das auch gut für
die Formel 1".

Die Formel 1 erlebt zur Saison 2026 eine Regelrevolution. Der Elektroanteil
der Hybridantriebe steigt dann auf bis zu 50 Prozent, die Verbrennungsmotoren
müssen komplett mit "nachhaltigem Kraftstoff" betrieben werden, wie es heißt.
Zudem werden die Autos leichter, so sinkt das Mindestgewicht von 798 auf 768
Kilogramm. Den Regelhütern zufolge wird der Abtrieb um 30 Prozent, der
Luftwiderstand um 55 Prozent reduziert.

Sainz erinnert an die Hoffnungen von 2022

Die neuen Regularien wurden von Audi, das Sauber übernimmt, als
Voraussetzung angesehen, um als Werksteam in die Formel 1 einzusteigen. Damit
soll der Wettbewerb zwischen den Teams noch enger werden. Die Regeln müssen noch
vom Motorsport-Weltrat an diesem Freitag abgesegnet werden.

"Ich denke, dass sich das Feld wieder auseinander bewegen wird", meinte
Sainz. "Gleichzeitig scheinen sie die Regeln verschärft zu haben, um
sicherzustellen, dass niemand etwas Besonderes macht. Aber wir haben das Gleiche
auch über das Jahr 2022 gesagt, und siehe da, was passiert ist." Red Bull um
Superstar Max Verstappen hat 2022 und 2023 alle WM-Titel abgeräumt.

Gelingt das "bestmögliche Reglement"?

"Alle arbeiten zusammen, um die Show zu verbessern. Wir wissen, dass der
Erfolg der Formel 1 allen Teams zugutekommt", bemerkte Kick-Sauber-Teamchef
Alessandro Alunni Bravi. "Um eine erfolgreiche Meisterschaft zu haben, müssen
wir mehr Teilnehmer haben, die um die Spitzenplätze kämpfen können."

Alpine-Teamchef Bruno Famin erkennt bei den Regelhütern des
Motorsport-Weltverbandes Fia Kompromissbereitschaft. "Die Fia war bei unserer
letzten technischen Besprechung ziemlich offen, der technischen Seite etwas mehr
Freiheit zu geben, damit die Teams das Auto weiterentwickeln können", erzählte
der Franzose. "Wir arbeiten alle zusammen, um das bestmögliche Auto und das
bestmögliche Reglement zu haben, um einen engen Kampf auszutragen."/mom/DP/zb

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH