23.05.2024 10:39:41 - dpa-AFX: POLITIK: Propalästinensische Aktivisten wollen Humboldt-Uni länger besetzen

BERLIN (dpa-AFX) - Die propalästinensischen Aktivisten wollen Räume der
Berliner Humboldt-Universität laut einer Vertreterin so lange besetzen, bis ihre
Forderungen erfüllt sind. Am Nachmittag, während einer geplanten
Diskussionsveranstaltung, wolle man mit der Hochschulleitung über eine
Verlängerung der Besetzung verhandeln, erklärte die Sprecherin am Donnerstag der
Deutschen Presse-Agentur.

Aktivisten haben am Mittwoch aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung
der Palästinenser Räume der Berliner Humboldt-Universität (HU) besetzt. Laut der
Aktivisten-Sprecherin haben etwa 100 Personen von verschiedenen Berliner
Hochschulen dort übernachtet. Sie dürfen ihren Protest bis Donnerstagabend
fortsetzen. Bis 18 Uhr ist die Besetzung laut Hochschulsprecherin Christiane
Rosenbach geduldet. Wie das weitere Vorgehen aussehe, könne sie nicht sagen. "Es
ist eine dynamische Situation", sagte sie.

Der Konflikt im Nahen Osten ist inzwischen an deutschen Hochschulen
angekommen. Immer wieder gibt es Proteste gegen das Vorgehen Israels im
Gaza-Krieg und Aktionen Studierender für eine Solidarität mit den
Palästinensern. Eine Besetzung an der Freien Universität Berlin vor wenigen
Wochen war von der Polizei aufgelöst worden.

Die Besetzer der Gruppe namens Student Coalition Berlin werfen Israel in
einer Mitteilung "Völkermord" und "laufende Massenmorde" vor. Es gehe um die
"bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Volk".

Von Berliner Hochschulen fordern sie unter anderem, dass diese sich für
einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand von Israel einsetzen,
Druck auf die deutsche Regierung ausüben, ein Waffenembargo gegen Israel zu
verhängen und alle deutschen militärischen, finanziellen und diplomatischen
Hilfen an Israel zu beenden.

Nach dem beispiellosen Massaker der Hamas mit mehr als 1200 Toten am 7.
Oktober in Israel kamen im folgenden Gaza-Krieg laut der von der Hamas
kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 35 000 Palästinenser ums Leben, wobei
die unabhängig kaum zu überprüfende Zahl nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern
unterscheidet./anj/DP/jha

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