13.05.2024 10:06:13 - dpa-AFX: BKA-Lagebild: Erneut steigende Tendenz bei Cyberangriffen 2023

WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Gefahren durch Cyberangriffe sind nach
Einschätzung des Bundeskriminalamtes (BKA) im zurückliegenden Jahr weiter
gestiegen. Dies geht aus dem jüngsten "Bundeslagebild Cybercrime" hervor, das am
Montag in Wiesbaden vorgestellt wurde. "Die polizeiliche Datenbasis, aber auch
die Feststellungen einzelner IT-Security-Dienstleister zeigen für 2023 eine
erneut steigende Tendenz bei Cyberangriffen sowohl in quantitativer als auch in
qualitativer Hinsicht", heißt es in dem Bericht.

Verantwortlich für diese Entwicklung seien insbesondere Fälle, die zwar
Schäden in Deutschland verursachen, aber bei denen der Aufenthaltsort des Täters
im Ausland liegt oder unbekannt ist. Die erfassten Cybercrimedelikte bei
Auslandstaten stiegen laut Bundeslagebild 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund
28 Prozent. Mit Blick auf das Inland verzeichnete die Polizeiliche
Kriminalstatistik für den gleichen Zeitraum mit minus 1,8 Prozent einen leichten
Rückgang an Cyberstraftaten.

Zu den schwerwiegendsten Bedrohungen zählten nach wie vor
Ransomware-Angriffe, bei denen Kriminelle die Daten von Unternehmen oder auch
der öffentlichen Verwaltung verschlüsseln und ein Lösegeld für die
Entschlüsselung fordern. Bundesweit haben 2023 mehr als 800 Unternehmen und
Institutionen Ransomware-Fälle angezeigt, wie es im Bundeslagebild heißt.

Durch Cybercrime sind 2023 erneut hohe Schadenssummen verursacht worden, wie das BKA erklärte und auf Zahlen des Digitalverbandes Bitkom verwies. Demnach
summierten sich die Gesamtschäden von analogem und digitalem Diebstahl,
Industriespionage oder Sabotage für Unternehmen in Deutschland auf 205,9
Milliarden Euro. Von diesen Gesamtschäden führt Bitkom den Angaben zufolge fast
drei Viertel auf Cyberattacken zurück. Die explizit ausgewiesenen Schäden durch
Erpressung mit gestohlenen oder verschlüsselten Daten belaufen sich auf 16,1
Milliarden Euro./löb/DP/jha

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