25.06.2024 05:41:47 - dpa-AFX: Großteil der Ex-Haba-Beschäftigten wieder in Arbeit

BAD RODACH/COBURG (dpa-AFX) - Von den ehemaligen Beschäftigten des
Spielwaren- und Möbelherstellers Haba hat ein Großteil wieder Arbeit gefunden.
Von rund 230 ehemaligen Angestellten, die zum 1. Januar in eine
Transfergesellschaft übergegangen seien, hätten mehr als 70 Prozent inzwischen
eine neue Arbeit, sagte Nicole Ehrsam, Erste Bevollmächtigte bei der IG Metall
Coburg. Einige wenige hätten sich zudem selbstständig gemacht oder seien in
Rente gegangen. Für den Großteil der Ex-Haba-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter
endet die Transfergesellschaft Ende Juni.

Für eine weitere Gruppe von rund 90 ehemaligen Beschäftigten läuft die
Transfergesellschaft Ende September aus. Hier sei bereits jeder Dritte in
Arbeit, sagte Ehrsam.

Das Unternehmen mit Sitz im oberfränkischen Bad Rodach hatte im vergangenen
September ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung aufgenommen und in diesem
Zuge rund 450 Stellen abgebaut. Haba stellte zudem die Marke Jako-o ein und
trennte sich von seinem Möbelproduktionsstandort Eisleben in Sachsen-Anhalt. Die
Gewerkschaft setzte sich dafür ein, dass es für die ehemaligen Beschäftigten
eine Transfergesellschaft gibt. Dies ermöglichte eine engere Begleitung der
Menschen durch die Arbeitsagentur sowie finanzielle Unterstützung.

Große Bereitschaft zur Weiterbildung

Aus Sicht der Gewerkschaft ist die Erfolgsquote der Transfergesellschaft
bislang gut. Bis zum Ende des Jahres werde voraussichtlich ein überwiegender
Teil der ehemaligen Haba-Beschäftigten wieder in Arbeit sein, sagte Ehrsam. Ein
wichtiger Faktor für den Erfolg sei unter anderem die große Bereitschaft zur
Weiterbildung gewesen.

Seit März dieses Jahres hat Haba das Insolvenzverfahren hinter sich gelassen und kann wieder an den für das Unternehmen besonders wichtigen öffentlichen
Ausschreibungen teilnehmen. Mit Aufträgen für Möbel in Kitas und
Ganztagseinrichtungen macht Haba einen großen Teil seines Umsatzes.

Schwierige Marktlage

IG-Metall-Vertreterin Ehrsam nimmt bei den Haba-Beschäfigten derzeit aber
"eine große Verunsicherung" wahr. Die Marktlage sei schwierig und die Produktion
von Haba laut den Beschäftigten nicht ausgelastet. Hoffnungen des Unternehmens
zum Ende des Insolvenzverfahrens hätten sich bislang so nicht bestätigt.

Eine Haba-Sprecherin teilte dazu mit: "Wie bei vielen anderen Unternehmen in ähnlichen Branchen ist die Geschäftsentwicklung derzeit schwierig." Die Haba
Familygroup befinde sich in einem herausfordernden Marktumfeld und müsse sich
weiterhin den veränderten Marktentwicklungen anpassen. Konkrete wirtschaftliche
Kennzahlen als Ziel für 2024 hatte Haba nach dem Ende der Insolvenz nicht
ausgegeben. Das laufende Jahr sollte vor allem der Konsolidierung
dienen./ses/DP/zb

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