14.05.2024 19:13:46 - dpa-AFX: ROUNDUP 3: USA erhöhen Zölle für Elektroautos aus China drastisch
(Aktualisierung: Mit Biden-Zitaten nach Ansprache.)
WASHINGTON (dpa-AFX) - Mit der Ankündigung höherer US-Zölle auf Elektroautos
und andere chinesische Waren verschärft sich der Handelskonflikt zwischen den
USA und China. US-Präsident Joe Biden versperrt Elektroautos aus China den Weg
in die USA mit Sonderzöllen von 100 Prozent. Zudem verhängt die US-Regierung
neue oder stark erhöhte Zölle unter anderem für Solarzellen, Halbleiter,
Hafenkräne und Medizinartikel wie Kanülen und Schutzmasken. China wirft Biden
ein Wahlkampfmanöver vor - und droht mit Konsequenzen.
China flute die globalen Märkte mit künstlich verbilligten Exporten, hieß es
bei der Ankündigung der US-Regierung am Dienstag. Die Maßnahmen seien zugleich
auf einige strategisch wichtige Bereiche beschränkt. Biden sagte bei einer
Ansprache im Garten des Weißen Hauses: "Das ist kein Wettbewerb, das ist
Schummeln." Der US-Regierung zufolge sind Einfuhren aus China im Volumen von 18
Milliarden Dollar von den neuen Maßnahmen betroffen.
Biden strebe ein stabiles Verhältnis zu China an, versicherte die Direktorin
des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, Lael Brainard, vor
Journalisten. Er wolle einen fairen Wettbewerb mit China, keinen Konflikt,
betonte Biden. "Und wir sind in einer besseren Position, diesen wirtschaftlichen
Wettbewerb im 21. Jahrhundert gegen China zu gewinnen, als jeder andere", sagte
er. "Weil wir wieder in Amerika und amerikanische Arbeiter investieren. Und weil
wir uns jetzt gegen die unlauteren Wirtschaftspraktiken der chinesischen
Regierung wehren."
Aus Peking hieß es, die Zollerhöhung sei vor allem eine symbolische Geste,
mit der die Regierung Biden versuche, im immer härter werdenden Wahlkampf
gegenüber China hart aufzutreten. Die aktuellen Zölle hätten chinesische
Fahrzeuge bereits effektiv vom US-Automarkt ferngehalten, schrieb die amtliche
chinesische Staatsagentur Xinhua.
Das chinesische Handelsministerium schob mit einer Drohung nach: "Die USA
sollten ihre falschen Praktiken sofort korrigieren und die gegen China
verhängten Zusatzzölle aufheben", hieß es in einer Mitteilung. China werde
"entschlossene Maßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu
verteidigen". Die USA hätten sich aufgrund "innenpolitischer Erwägungen" zu dem
Schritt entschlossen. Wirtschafts- und Handelsfragen würden politisiert und
instrumentalisiert.
Die Zollerhöhung widerspreche auch "dem Geist des von den beiden Staatschefs
erzielten Konsenses, was die Atmosphäre der bilateralen Zusammenarbeit ernsthaft
beeinträchtigen wird", so das chinesische Ministerium weiter.
Für chinesische Elektroautos galten in den USA bereits Zölle von 25 Prozent,
die sie - anders als in Europa - von dem Markt fernhielten. Chinesische
Hersteller bekämen unfaire Subventionen und könnten dadurch mit billigen
Fahrzeugen den Wettbewerb verzerren, sagte Bidens Wirtschaftsberaterin Brainard.
Die chinesischen Elektroauto-Exporte seien 2023 um 70 Prozent gestiegen - und
das gefährde die Investitionen in anderen Ländern, argumentiert die
US-Regierung. Unter anderem Tesla -Chef Elon Musk warnte bereits
Anfang des Jahres vor der Übermacht chinesischer Hersteller: "Wenn es keine
Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so
ziemlich zerstören."
Biden habe in seiner Heimatstadt Scranton im Bundesstaat Pennsylvania
gesehen, was passiere, wenn die Produktion in andere Länder abwandere, sagte die
Handelsbeauftragte. Deshalb wolle er für fairen Wettbewerb sorgen. Biden, der
sich im November zur Wiederwahl stellen will, machte in seiner Amtszeit Dutzende
Milliarden für Investitionen unter anderem in die Chipbranche, Infrastruktur und
Fertigung locker. Schon Bidens Vorgänger Donald Trump hatte Importe aus China
mit Zöllen belegt.
Die weiteren Sonderzölle für chinesische Produkte im Detail:
- Solarzellen: Die Zölle steigen in diesem Jahr von 25 auf 50 Prozent. Die
chinesischen Produktionskapazitäten in dem Bereich seien auf dem Weg, doppelt so
hoch wie die kurzfristig erwartete globale Nachfrage zu sein, warnte Brainard.
Auch dies gehe auf unfaire Praktiken zurück. In jedem Produktionsschritt
kontrolliere China mehr als 70 Prozent der globalen Kapazität - und das gefährde
die Versorgungssicherheit. In Deutschland schloss in Sachsen die Solar-Firma
Meyer Burger aus der Schweiz ihren Produktionsstandort unter mit Verweis auf den
Preisdruck aus Fernost.
- Hafenkräne: Für die großen Maschinen, die Schiffe be- und entladen, werden
neue Zölle von 25 Prozent verhängt. Die US-Regierung will wieder mehr Hafenkräne
im eigenen Land bauen. Im vergangenen Jahr gab es auch Warnungen, die in China
gebaute Technik könne die Gefahr von Spionage oder Sabotage bergen.
- Medizinprodukte: Für Spritzen und Nadeln wird neu ein Zoll von 50 Prozent
eingeführt. Für einige Schutzmasken steigen die Zölle von bislang maximal 7,5
Prozent auf 25 Prozent. Bei medizinischen Handschuhen wird die Erhöhung von 7,5
auf 25 Prozent bis zum Jahr 2026 aufgeschoben.
- Halbleiter: Die Zölle sollen bis zum Jahr 2025 von 25 auf 50 Prozent
steigen. Aus China kommen in die USA zwar nicht die modernsten Chips - aber
Halbleiter-Technik aus älteren Produktionsprozessen, die etwa in Autos oder
Hausgeräten zum Einsatz kommt. Biden nimmt zugleich 39 Milliarden Dollar in die
Hand, um neue Chip-Fabriken in den USA zu subventionieren. Das wird auch als
Frage der nationalen Sicherheit gesehen.
- Stahl und Aluminium: Für einige Metallprodukte steigen die Zölle von 7,6
auf 25 Prozent. Brainard verwies unter anderem darauf, dass die chinesische
Stahlindustrie auf Produktionsprozesse mit höherem CO2-Ausstoß setze, während
amerikanische Hersteller in klimafreundlichere Technologien investierten.
- Batterien: Bei Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos sollen die Zölle in
diesem Jahr von 7,5 auf 25 Prozent steigen. Bei solchen Batterien für andere
Technik wird die Erhöhung bis 2026 aufgeschoben. Zudem gibt es Zölle von 25
Prozent für einige Elektronik-Bauteile wie Magnete.
Die EU-Kommission reagierte zurückhaltend auf die Ankündigungen. Die Behörde
nehme die Entscheidung der Amerikaner zur Kenntnis und prüfe, welche
Auswirkungen diese auf die EU haben könnte, sagte ein Sprecher der Kommission in
Brüssel. Details dazu, wie die Kommission den Schritt der Amerikaner bewertet,
nannte der Sprecher zunächst nicht.
Die EU untersucht derzeit selbst, inwiefern China den Markt für E-Autos
verzerrt. Auch dazu nannte ein Sprecher am Dienstag keine neuen Details. Eine
Entscheidung, ob die EU etwa Strafzölle erhebt, steht noch aus. Der Autoexperte
Ferdinand Dudenhöffer sieht in dem Vorstoß der USA eine "Steilvorlage" für
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der seit Langem Zölle zum Schutz der
Autobauer Renault , Peugeot und Citroen fordere. Auch
EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen werde für dessen Argumente offen
sein, sagte Dudenhöffer, der Direktor des Center Automotive Research in Bochum
ist.
Bundeskanzler Olaf Scholz verwies bei einem Besuch in Stockholm auf den
"wechselseitigen Austausch" zwischen der Europäischen Union und China.
"Europäische Hersteller sind erfolgreich auf dem chinesischen Markt und
verkaufen auch sehr viele Fahrzeuge, die in Europa produziert werden, nach
China", sagte Scholz. Zudem kämen 50 Prozent der aus China importierten
Elektroautos von westlichen Marken, die dort produzieren. Ein Sprecher des
Bundeswirtschaftsministeriums wollte die US-Zölle auf Nachfrage nicht
kommentieren./so/DP/men
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73,160 |
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MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. |
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04.11.24 19:00:13 |
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|
VOLKSWAGEN AG ST O.N. |
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0,000 |
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TESLA INC. DL -,001 |
A1CX3T |
Frankfurt |
223,250 |
04.11.24 21:46:35 |
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-2,70% |
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0,000 |
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DR.ING.H.C.F.PORSCHE VZO |
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04.11.24 21:31:28 |
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+2,12% |
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