24.06.2024 10:55:32 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: EU-Kommission leitet Untersuchung gegen Apple ein

(Neu: Statement von Apple 5. Absatz)

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen
Apple wegen möglicher Verstöße gegen neue Regeln für große
Online-Plattformen eingeleitet. Es soll geprüft werden, ob der amerikanische
Konzern der Verpflichtung nachkomme, Nutzer zu Software-Angeboten außerhalb der
hauseigenen Vertriebsplattform App Store gebührenfrei leiten zu lassen, wie die
Brüsseler Behörde am Montag mitteilte.

"Die Entwicklergemeinschaft und die Verbraucher sind sehr daran
interessiert, Alternativen zum App Store anzubieten. Wir werden die
Angelegenheit untersuchen, um sicherzustellen, dass Apple diese Bemühungen nicht
untergräbt", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Neue Regeln für Apple, Amazon und Co.

Seit Anfang März müssen sich Firmen an das Gesetz über digitale Märkte (DMA) halten. Es soll für mehr Wettbewerb bei digitalen Diensten und bessere Chancen
für neue Rivalen sorgen. Die Grundannahme dabei ist, manche große
Plattformbetreiber seien so mächtig geworden, dass sie ihre Marktposition
zementieren könnten. Der DMA soll dies mit Regeln für die sogenannten Gatekeeper
(Torwächter) aufbrechen. Darunter sind die US-Schwergewichte Apple, Amazon,
Microsoft , Alphabet und Meta .

Die EU-Kommission hat zudem Zweifel daran, dass Apples sogenannte
Kerntechnologiegebühr verhältnismäßig ist. Der Konzern führte im März mit neuen
Geschäftsbedingungen unter anderem diese jährliche Gebühr ein. Sie beträgt 50
Cent für jede Erstinstallation einer App nach Überschreiten der Schwelle von
einer Million Downloads in einem Zwölfmonatszeitraum. Zugleich können Entwickler
auch in dem bisherigen Modell bleiben, bei dem sie ihre Anwendungen weiterhin
nur über den App Store von Apple vertreiben. Dann zahlen sie wie bisher eine
Abgabe von 15 oder 30 Prozent von digitalen Erlösen innerhalb der App.

Apple weist Vorwürfe zurück

Apple widersprach den Vorwürfen der Kommission: In den vergangenen Monaten
habe man eine Reihe von Änderungen vorgenommen, um dem DMA zu entsprechen. "Wir
sind zuversichtlich, dass unser Plan dem Gesetz entspricht." Man schätze, dass
mehr als 99 Prozent der Entwickler mit den neuen Geschäftsbedingungen gleich
viel oder weniger Gebühren an Apple zahlen werden. Alle Entwickler, die in der
EU im App-Store tätig seien, könnten die von Apple eingeführten Funktionen
nutzen, darunter die Möglichkeit, App-Nutzer zum Abschluss von Käufen "zu sehr
wettbewerbsfähigen Bedingungen" ins Internet weiterzuleiten. "Auch weiterhin
werden wir der Europäischen Kommission zuhören und mit ihr zusammenarbeiten."

Sollte die Kommission zu dem endgültigen Schluss kommen, dass Apple gegen
den DMA verstößt, drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes -
und bis zu 20 Prozent im Falle wiederholter Verletzungen. Als letzte Option
steht auch eine Zerschlagung der Unternehmen im Raum. Am Ende könnten Gerichte
über mögliche Strafen entscheiden./svv/chd/DP/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
Apple 865985 NASDAQ 213,170 28.06.24 21:23:19 -0,930 -0,43% 213,170 213,180 215,770 214,100
Amazon.com 906866 NASDAQ 194,230 28.06.24 21:23:20 -3,620 -1,83% 194,230 194,250 197,730 197,850
Microsoft Corp 870747 NASDAQ 452,670 28.06.24 21:23:19 -0,180 -0,04% 452,660 452,710 453,070 452,850
Meta Platforms A1JWVX NASDAQ 511,740 28.06.24 21:23:18 -7,820 -1,51% 511,700 511,830 514,250 519,560
Alphabet A14Y6F NASDAQ 183,960 28.06.24 21:23:20 -1,450 -0,78% 183,950 183,970 184,320 185,410

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH