21.05.2024 21:47:32 - dpa-AFX: Selenskyj bezeichnet Lage im Gebiet Donezk als extrem schwierig

KIEW (dpa-AFX) ? Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Lage
an der Front in der Ostukraine im Gebiet Donezk als extrem schwierig bezeichnet.
In den Richtungen Kramatorsk, Kurachowe und Pokrowsk im Gebiet Donezk gebe es
die meisten Kämpfe überhaupt, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew
verbreiteten Videobotschaft. Dagegen gelinge es in der Region Charkiw den
ukrainischen Streitkräften, die Besatzer zu vernichten. Die Ergebnisse seien
spürbar, sagte Selenskyj nach einem Treffen mit der ukrainischen Militärführung.

Selenskyj sagte auch, dass die westlichen Verbündeten bei einer Sitzung im
sogenannten Ramstein-Format mit den USA an der Spitze erneut über die dringenden
Erfordernisse für den Abwehrkampf gegen die russische Invasion informiert worden
seien. Die Ukraine brauche Flugabwehr, Panzertechnik und Artilleriegeschosse.
Selenskyj sagte, dass er jedem Staat und Partner dankbar sei für die Hilfe. Doch
müssten die Mittel zur Vernichtung des Feindes jetzt kommen, in diesen Wochen ?
"und nicht irgendwann im Sommer".

Der Präsident hatte am Dienstag einmal mehr auch Bundesaußenministerin
Annalena Baerbock (Grüne) getroffen in Kiew. "Ich habe ihr für all die
Unterstützung gedankt - Deutschland ist einer unserer wichtigsten Partner im
Sicherheits- und im politischen Bereich und im Kontext unserer europäischen
Integration." Deutschland verstehe, dass im Juni die eigentlichen
EU-Beitrittsverhandlungen für die Ukraine beginnen müssten, sagte Selenskyj.
Beschlossene Sache ist das aber nicht. Es wird erwartet, dass die EU-Mitglieder
nach der Europawahl im Juni über einen möglichen Beginn der Gespräche
entscheiden.

Selenskyj informierte über einen "diplomatischen Marathon", Gespräche mit
ausländischen Kollegen und die Vorbereitung des Friedensgipfels in der Schweiz
am 15. und 16. Juni. Bei dem Treffen mit Staats- und Regierungschefs aus aller
Welt will er nach eigenen Angaben die Weichen für einen gerechten Frieden mit
Russland stellen. Ziel sei es, seine Friedensformel zu implementieren, sagte
Selenskyj. Die Formel beinhaltet als eine Kernforderung, dass Moskau seine
Streitkräfte aus den besetzten Gebieten abzieht. Russland, das den Krieg am 24.
Februar 2022 begonnen hatte, ist nicht eingeladen zu der Konferenz und
kritisierte die Selenskyj-Formel als "realitätsfern"./mau/DP/he

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