16.05.2024 07:19:45 - dpa-AFX: Google-Chef: Menschen werden Beziehung zu KI-Assistenten aufbauen

SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Google -Chef Sundar Pichai geht
davon aus, dass Menschen eine emotionale Verbindung zu Programmen mit
Künstlicher Intelligenz aufbauen werden. Es werde eine sehr mächtige Technologie
sein, sagte Pichai am Mittwoch am Rande der Entwicklerkonferenz Google I/O. Mit
der Zeit werde es passieren, dass einige Leute eine "tiefe Beziehung zu
KI-Assistenten" entwickeln. Darauf müsse man sich vorbereiten und mögliche
negative Folgen der Technologie mildern.

Pichai war in einer Fragerunde mit Journalisten speziell auf den rund ein
Jahrzehnt alten Film "Her" angesprochen worden, in dem sich der von Joaquin
Phoenix gespielte Protagonist in eine KI-Software mit dem Namen Samantha
verliebt. Mit ihr wurde nun ausgerechnet eine neue Version des
Konkurrenz-Chatbots ChatGPT verglichen, die einen Tag vor Googles
KI-Ankündigungen für viel Aufsehen sorgte.

Der Google-Chef sagte, am aktuellen Wendepunkt in der Entwicklung
Künstlicher Intelligenz spiele ein Tag Abstand keine Rolle. "Es geht um eine der
tiefgreifendsten Technologien, an denen die Menschheit jemals arbeiten wird."
Sein Unternehmen habe seit Langem in Künstliche Intelligenz investiert, führende
Modelle entwickelt und sie Milliarden Menschen zugänglich gemacht. "Das ist
unsere Mission", sagte Pichai. Zugleich treiben Innovationen anderer Unternehmen
Google zu besseren Leistungen an. "Innovation ist gut für alle und überall."

Der Internet-Riese kündigte bei der Entwicklerkonferenz unter anderem
KI-Neuerungen in seiner Suchmaschine an, die den Markt dominiert. So werden alle
Nutzer in den USA und bald auch in weiteren Ländern bei vielen Suchanfragen vor
den üblichen Weblinks zunächst eine von Künstlicher Intelligenz geschriebene
Zusammenfassung mit Quellenverweisen bekommen. Das weckt bei zahlreichen
Website-Betreibern die Sorge, dass weniger Nutzer als bisher sie über die
Suchmaschine erreichen werden.

Google hält dagegen. Eine der Erfahrungen des Konzerns mit den
KI-Überblicken sei, dass sie die Nutzer zu mehr Suchanfragen anregten, sagte die
zuständige Google-Managerin Liz Reid. "Sie kommen mit neuen Arten von Fragen,
sie kommen mit mehr Fragen." Leute suchten bei Google oft die Antwort auf nur
eine bestimmte Frage - und die Ergebnisse inspirierten sie dann, tiefer zu
graben. Die Websites, die in den KI-Überblicken erwähnt würden, bekämen dabei
mehr Datenverkehr zugeleitet als die traditionellen blauen Links in den
Suchergebnissen, sagte Reid.

Die Neuerung könnte auch Konsequenzen für Googles eigenes Geschäftsmodell
haben: Schließlich macht der Konzern viel Geld mit Werbekunden, die für ihre
Weblinks Platz im Umfeld der Suchergebnisse kaufen. Reid spielte das Risiko für
den Konzern herunter. Da Google Anzeigen platzieren wolle, die hilfreich für die
Nutzer seien, interagierten sie auch nach Einführung der KI-Überblicke damit.
"Und jedes Mal, wenn wir in der Suche neue Nutzungsszenarien einführten, fand
das Anzeigenteam neue Möglichkeiten, Geld zu verdienen."/so/DP/jha
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