17.05.2024 18:34:02 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP 2: Hunderte Einsätze wegen Dauerregens

(neu: Lage in Saarbrücken aktualisiert.)

MAINZ/TRIER (dpa-AFX) - Dauerregen hat vor allem im Westen und Südwesten
Deutschlands für steigende Wasserstände in Flüssen und zahlreiche
Feuerwehreinsätze gesorgt. Auch auf der französischen Seite der Grenze liefen
Keller voll und wurden Straßen gesperrt. Der Deutsche Wetterdienst hat bis in
die Nacht zum Samstag vor allem in den Gebieten westlich des Rheins ergiebigen
Dauerregen angekündigt. Danach soll der Regen langsam nachlassen.

Angesichts der starken Regenfälle rief die Stadt Saarbrücken am Nachmittag
eine Großschadenslage aus. Es komme gebietsweise zu Überflutungen, teilte die
Stadt mit. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet müssten evakuiert werden. Die
betroffenen Menschen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Bürger
sollten den Aufenthalt im Freien unbedingt vermeiden und überflutete oder
gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen meiden. Saar-Innenminister Reinhold Jost
(SPD) bezeichnete die Katastrophenschutzlage im Saarland als sehr angespannt.

"Es hört einfach nicht auf zu regnen", sagte ein Sprecher des
Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Es habe über 300 Einsätze für die
Polizei und mehr als 500 Einsätze für die Feuerwehr gegeben. Dabei gehe es um
vollgelaufene Keller, umgefallene Bäume und überflutete Fahrbahnen. Verletzt
wurde demnach aber niemand. Die Polizei wies darauf hin, dass mit Aquaplaning
oder Überflutung auf allen Straßen zu rechnen sei. Wetterbedingt wurden
zahlreiche Straßen im Saarland abgesperrt. Auch im Zug- und Busverkehr kam es zu
starken Einschränkungen.

In Rheinland-Pfalz meldete die Hochwasservorhersagezentrale am Freitag vor
allem im südlichen Teil des Landes stark ansteigende Wasserstände. An einzelnen
Pegeln seien dort Wasserstände möglich, wie sie statistisch alle 100 Jahre
vorkommen, hieß es weiter. Am Rhein sollen derweil keine Meldehöhen
überschritten werden. Ab Samstagnachmittag sollen die Wasserstände
voraussichtlich wieder sinken, hieß es.

Auch in Baden-Württemberg gab es örtlich Dauerregen und teils kräftige
Gewitter. Das befürchtete Wetterchaos blieb in der Nacht zum Freitag aber aus.
Es wurden zwar etwas mehr Verkehrsunfälle gezählt, wie ein Sprecher der Polizei
sagte. Es sei aber niemand ernsthaft verletzt worden oder gar ums Leben
gekommen.

Die Hochwasser-Vorhersagezentrale Baden-Württemberg warnte vor deutlich
steigenden Wasserständen in einigen baden-württembergischen Flüssen, vor allem
den Oberrheinzuflüssen sowie Gewässern im Einzugsgebiet des Neckars. Es könnten
sich kleinere Hochwasser ausbilden, hieß es. Im Einzelfall könne auch die
Kanalisation überlastet sein. Straßen, Keller, Unterführungen und Tiefgaragen
könnten unter Wasser gesetzt werden.

In der französischen Grenzregion zu Deutschland traten gerade kleine
Flussläufe nach heftigen Regenfällen binnen kurzer Zeit über die Ufer. Einzelne
Autos wurden vom Wasser weggetrieben. Einige Straßen wurden gesperrt, darunter
die Autobahn 320 in Fahrtrichtung Saarbrücken in einem Abschnitt. Menschen kamen
durch die Wassermassen am Donnerstagabend und Freitag in Lothringen und im
Elsass aber bislang nicht zu Schaden.

Wie die Feuerwehr in Metz am Freitag mitteilte, gab es in der Region Moselle mehr als 300 Einsätze in rund 70 Gemeinden. 270 Feuerwehrleute rückten mit rund
200 Fahrzeugen aus. Besondere betroffen war die an das Saarland angrenzende
Region um Saint-Avold und Sarreguemines. Frankreichs Innenminister Gérald
Darmanin rief die Bewohner zu großer Vorsicht auf, für die Region sei die
Warnstufe Rot verhängt worden.

Am Pfingstwochenende steht Deutschland nach Einschätzung des DWD ein Mix aus teils regnerischem und teils sonnigem Wetter bevor. Am Samstag bleibt es in
einem Streifen von der Eifel bis zur Lausitz stark bewölkt und regnerisch.
Zunächst ist vor allem im Norden und Westen mit Gewittern zu rechnen, am späten
Nachmittag und Abend auch aus den Alpen heraus./mov/DP/men

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