27.06.2024 13:03:29 - dpa-AFX: Hotelgruppe Arcona beendet Insolvenz - Gläubiger stimmen zu

ROSTOCK (dpa-AFX) - Rund sieben Monate nach dem Insolvenzantrag kann die in
mehreren Bundesländern tätige Hotelgruppe Arcona aufatmen. Die Gläubiger
stimmten in allen Verfahren den Insolvenzplänen der betroffenen
Hotel-Betriebsgesellschaften ohne Gegenstimme zu, wie das Unternehmen am
Donnerstag in Rostock mitteilte. "Wir sind froh, dass uns unsere Partner auch in
dieser schwierigen Phase die Treue gehalten haben und wir so den Weg der
Eigenverwaltung gehen konnten", sagte Alexander Winter, Geschäftsführer der
arcona Hotels & Resorts. Das Amtsgericht Rostock hatte am Mittwoch zu einer
Gläubigerversammlung geladen.

Arcona betreibt unter anderem Vier- und Fünfsterne-Hotels in Weimar
(Thüringen), auf Sylt (Schleswig-Holstein) sowie mehrere Hotels auf Rügen und
Usedom. Standorte sind zudem Österreich (Kitzbühel) und Mallorca. Für alle
deutschen Betriebe hatte das Unternehmen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung
gestellt. Bei dieser Insolvenzvariante behält die Geschäftsführung weiterhin die
Kontrolle.

Reduziertes Portfolio

In der Umstrukturierungsphase trennte sich Arcona von insgesamt drei
Betrieben auf Rügen (arcona Living First Sellin), in Thüringen (Romantik Hotel
Auf der Wartburg) und Österreich (Triforêt). Damit sei ein wesentlicher Beitrag
geleistet worden, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens wieder
zu sichern, so Winter. Die nun angenommenen Pläne sähen Zahlungen an die
Gläubiger vor, die auch aus Anteilen an Zukunftsgewinnen bestünden. Dies bringe
den Gläubigern eine deutlich höhere Befriedigung als die Zerschlagung des
Unternehmens.

Die Hotelgruppe, die auf Mallorca das Barefoot Hotel (Marke von Till
Schweiger) betreibt, reduzierte ihr Portfolio nach eigenen Angaben auf acht
Betriebe. Für das Unternehmen seien weiterhin mehr als 300 Mitarbeiter tätig.

Das 2008 gegründete Unternehmen hatte den Insolvenzantrag im November
vorigen Jahres unter anderem damit begründet, dass die während der anhaltenden
Pandemie getroffenen Investitionsentscheidungen und die rasche Expansion des
Unternehmens auf nicht vorhersehbare externe Faktoren gestoßen seien. Dazu
zählten etwa der Krieg in der Ukraine, Engpässe in der Energieversorgung und die
hohe Inflation. Die daraus folgende allgemeine Kaufzurückhaltung der Gäste habe
zu erheblichen Umsatzeinbußen, insbesondere in den Gastronomien der Hotels,
geführt./hr/DP/tih

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH