11.07.2024 16:25:11 - dpa-AFX: Geplanter Ausbau von Tesla-Fabrik verschiebt sich

GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Der geplante Ausbau der Fabrik von US-Elektroautobauer
Tesla in Grünheide bei Berlin verzögert sich. Der erste Teil der
Genehmigung werde für den Herbst 2024 erwartet, teilte das Landesumweltamt der
Deutschen Presse-Agentur nach einem Bericht des "Tagesspiegels" mit. Tesla halte
an den mittel- bis langfristigen Ausbauplänen für die Gigafactory
Berlin-Brandenburg fest, sagte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage.
"Wir sind zuversichtlich, dass trotz gegenwärtiger Verzögerungen die nächsten
Erweiterungsschritte in Abstimmung mit der Landesregierung und den Behörden so
bald wie möglich in die Wege geleitet werden können."

Tesla will auf dem Gelände seiner einzigen europäischen E-Autofabrik die
Produktion ausweiten und das Werk ausbauen. Das Ziel ist, die angepeilte Zahl
von 500.000 Autos im Jahr auf eine Million zu verdoppeln. Die halbe Million
Fahrzeuge wurde bisher noch nicht erreicht. Für den Ausbau beantragt Tesla beim
Land Brandenburg eine umweltrechtliche Genehmigung in mehreren Teilen. Das
Landesumweltamt gab für erste Arbeiten vorläufig grünes Licht. Für die
Genehmigung sind laut Behörde Unterlagen in hoher Qualität nötig, um eine solide
Prüfgrundlage zu haben.

Neuer Zeitplan für Ausbau

Tesla-Werksleiter André Thierig hatte gehofft, dass zwischen Januar und März dieses Jahres die Genehmigung für die erste Stufe des Ausbaus erteilt wird. Sie
sei zunächst für Februar in Aussicht gestellt worden und die Inbetriebnahme für
die erste Jahreshälfte 2024, schreibt der "Tagesspiegel" unter Berufung auf
Protokolle aus einer Arbeitsgruppe (Task Force) von Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Tesla und die zuständigen Behörden
hätten sich dann auf einen neuen Zeitplan verständigt, nach dem im Herbst mit
einer Entscheidung zu einer ersten Teilgenehmigung zu rechnen sei.

Tesla: Keine außergewöhnliche Situation

Die Verzögerung fällt in eine Zeit veränderter Rahmenbedingungen. Im April
hatte das Unternehmen den Abbau von 400 Stellen für das Werk in Brandenburg
angekündigt. Damit betrifft der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla
angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos auch Hunderte Arbeitsplätze in
Grünheide.

Der Autobauer kann jetzt schon mit dem Bau einzelner Vorhaben beginnen. Dazu zählen eine Logistikfläche für Neuwagen, neue Treppenhäuser sowie Gebäude für
künftige Büro-, Pausen- und Sanitär-Bereiche. Eine neue Produktionshalle, die
Tesla plant, ist bei den vorläufigen Arbeiten und der ersten Ausbaustufe noch
nicht dabei.

Parallel zum Ausbau plant das Unternehmen eine Erweiterung, die von
Protesten begleitet wird, weil Wald gerodet werden müsste. Auf einem neuen
Gelände sollen ein Güterbahnhof und Logistikflächen entstehen. Nachdem eine
Bürgerbefragung mehrheitlich gegen die Erweiterung war, wurden diese Pläne
verkleinert, damit weniger Wald gerodet wird./vr/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
Tesla A1CX3T NASDAQ 232,100 31.07.24 22:00:10 +9,480 +4,26% 232,510 232,800 227,900 222,620

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