13.05.2024 17:18:13 - dpa-AFX: Kronzeuge Cohen: Habe Berichte für Trump unterdrückt

NEW YORK (dpa-AFX) ? Im Strafprozess gegen Donald Trump um
Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin hat Kronzeuge Michael Cohen über
seine Arbeit zur Unterdrückung von negativen Berichten gesprochen. Cohen sagte
am Montag im Beisein Trumps bei dem Verfahren in New York aus, er habe dafür mit
dem ehemaligen Herausgeber eines Boulevardblattes, David Pecker,
zusammengearbeitet, wie im Gericht anwesende Journalisten am Montag in New York
übereinstimmend berichteten.

Dabei sei es darum gegangen, dass "positive Geschichten über Herrn Trump,
die von Vorteil wären" von ihm und Pecker im Trump-nahen "National Enquirer"
verbreitet wurden. Andererseits habe er mit Pecker daran gearbeitet, negative
Berichte, die Trump außereheliche Affären vorwarfen, zu verhindern. Dazu seien
unter anderem die Rechte an diesen Geschichten gekauft worden, ohne diese jemals
veröffentlichen zu wollen. Cohen bestätigte damit Peckers Aussage von Ende
April.

Cohen wird als zentrale Figur gesehen, um eine direkte Verbindung zwischen
dem heute 77-Jährigen und Schweigegeldzahlungen an Pornostar Stormy Daniels
herzustellen. Mit der nicht illegalen Zusammenarbeit mit Pecker will die Anklage
ihre Behauptung stützen, dass es Trumps Ziel war, seinen Wahlkampf vor negativen
Berichten zu schützen, um bessere Chancen bei der Abstimmung im November 2016 zu
haben. Dies soll einer möglichen Argumentation der Verteidigung entgegenwirken,
dass es Trump bei der Zahlung an Pornostar Daniels lediglich darum gegangen sei,
Schaden von seiner Familie abzuwenden.

Die Staatsanwaltschaft in New York beschuldigt Trump, seine Aussichten auf
einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130 000
Dollar an die Pornodarstellerin Daniels verbessert haben zu wollen. Obwohl die
Zahlung selbst nicht illegal war, soll Trump bei der Erstattung des Betrages an
Cohen Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu
verbergen.

Dies ist der erste Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten in der
Geschichte der Vereinigten Staaten. Trump droht eine mehrjährige
Freiheitsstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, oder eine
Geldstrafe. Das Verfahren könnte sich auf den Wahlkampf in den USA auswirken.
Trump, der im November erneut US-Präsident werden will, hat auf nicht schuldig
plädiert./scb/DP/men

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH