20.05.2024 20:37:23 - dpa-AFX: ROUNDUP: US-Regierung bekundet Beileid zum Tod des iranischen Präsidenten

WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi
hat die US-Regierung ihr Beileid bekundet. US-Außenminister Antony Blinken
teilte am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die Vereinigten
Staaten bekundeten ihr "offizielles Beileid" zum Tod des iranischen Präsidenten
und weiterer Regierungsmitglieder bei einem Hubschrauberabsturz im Nordwesten
des Irans. "Während der Iran einen neuen Präsidenten wählt, bekräftigen wir
unsere Unterstützung für das iranische Volk und seinen Kampf für Menschenrechte
und Grundfreiheiten", hieß es weiter in der Mitteilung.

Die iranische Führung sieht die USA als Erzfeind. Der Iran und die USA
standen in der Vergangenheit immer wieder am Rande eines Krieges. Gerade in den
vergangenen Monaten spitzten sich die Spannungen angesichts des Nahost-Konflikts
zeitweise dramatisch zu. Die US-Regierung traktiert den Iran auch seit langem
mit weitreichenden Sanktionen.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby,
sagte, Raisi sei für grausame Menschenrechtsverletzungen in seinem Land
verantwortlich gewesen, ebenso für die Unterstützung von Terrornetzwerken in der
gesamten Region. "Keine Frage - das war ein Mann, der eine Menge Blut an seinen
Händen hatte", sagte Kirby. Die US-Regierung bedaure aber generell den Verlust
von Menschenleben und habe daher offiziell ihr Beileid ausgesprochen. Dies sei
übliche Praxis.

Raisi und der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian waren am
Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Raisi war knapp drei
Jahre lang Präsident des Irans. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt
soll er im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer
Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine Gegner ihm den Beinamen
"Schlächter von Teheran" verpassten. Die Verbündeten Teherans - unter ihnen
Russland und China - kondolierten, aus dem Westen kamen verhaltene Reaktionen.
Die Ursache für den Absturz ist bislang nicht bekannt.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, die amerikanische Regierung
habe keine eigenen Erkenntnisse zu den Hintergründen des Absturzes. "Es könnte
eine Reihe von Dingen sein, mechanisches Versagen, Pilotenfehler, was auch
immer", sagte Austin. "Ich denke, wir werden mehr erfahren, wenn die Iraner den
Vorfall untersucht haben." Der Pentagon-Chef betonte zugleich: "Die Vereinigten
Staaten hatten keinen Anteil an diesem Absturz. Das ist eine Tatsache, ganz
einfach." Auf die Frage, ob die USA befürchteten, dass Teheran seinen Erzfeind
Israel für den Absturz verantwortlich machen könnte, sagte der Minister: "Ich
werde nicht darüber spekulieren, was sie für den Absturz verantwortlich machen
werden."

Die US-Regierung werde die Lage nach dem Absturz und deren Folgen genau
beobachten, sagte Austin weiter. "Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich nicht
unbedingt Auswirkungen auf die regionale Sicherheit im weiteren
Sinne."/jac/DP/he

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