15.07.2024 12:58:49 - dpa-AFX: EM 2024: Sicherheitsbehörden ziehen positive Bilanz

BERLIN (dpa-AFX) - Die Sicherheitsbehörden ziehen nach dem Ende der
Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eine positive Bilanz. Die starken
Sicherheitsmaßnahmen hätten in allen Bereichen gewirkt, teilte
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit. "Es gab deutlich weniger
Sicherheitsvorfälle und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden bei einem
Ereignis mit vielen Millionen Menschen vorher erwartet hatten. Dafür war vor
allem die sehr hohe Polizeipräsenz überall im Land entscheidend."

"Unsere Polizei hat geliefert", erklärte Nordrhein-Westfalens Innenminister
Herbert Reul (CDU). "Dass die Europameisterschaft größtenteils friedlich
verlief, war eine Teamleistung aller Sicherheitsbehörden der Länder und des
Bundes, gemeinsam mit unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen." NRW
hatte die EM-Vorbereitung für die Bundesländer koordiniert.

Innenministerium sieht Erfolg der Binnengrenzkontrollen

Die Einführung von Binnengrenzkontrollen hat sich nach Darstellung des
Innenministeriums als wirksame Maßnahme erwiesen. Vom 7. Juni bis zum 15. Juli
seien dabei 1.112 Haftbefehle vollstreckt und rund 8.300 unerlaubte Einreisen
registriert worden. Die Polizei habe mehr als 100 Hooligans an der Einreise
gehindert.

Keine größeren Ausschreitungen durch Hooligans

Zu den vorab befürchteten größeren Auseinandersetzungen mit Hooligans sei es nicht gekommen. Zwar seien Hooligans vor Ort gewesen, aber das Auftreten der
Polizisten des Bundes und der Länder und vor allem robuster
Bereitschaftspolizeikräfte habe weitgehend alle Versuche unterbunden,
Gewalttaten zu verüben. Als abschreckend habe sich auch erwiesen, dass im Fall
von Straftaten während des Turniers in Deutschland den Tätern ein Stadionverbot
in ihren Heimatländern angedroht wurde.

Bilanz der Straftaten

Während des Fußballturniers registrierte die Polizei von Bund und Ländern
nach Angaben des Bundes- und des nordrhein-westfälischen Innenministeriums rund
2340 Straftaten mit EM-Bezug. Darunter seien etwa 700 Körperverletzungsdelikte,
rund 120 Diebstähle und ungefähr 200 Fälle von Hausfriedensbruch gewesen. Es
habe 140 Gewaltdelikte gegen Polizisten gegeben. Die Polizei habe rund 170
Festnahmen, etwa 320 Gewahrsamnahmen und fast 1.000 Gefährderansprachen
vorgenommen.

Kraftakt für die Polizei

Für die Polizei und die Helfer war die am Sonntag zu Ende gegangene
Europameisterschaft den Angaben zufolge ein Kraftakt. Allein die Bundespolizei
hatte demnach jeden Tag 22 000 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Es war der
größte Einsatz ihrer Geschichte. Das Technische Hilfswerk habe die austragenden
Städte und andere Behörden mit etwa 13.000 überwiegend ehrenamtlichen Kräften
unterstützt. Etwa 2,6 Millionen Menschen hätten die 51 Spiele in den zehn
Stadien verfolgt, rund 6 Millionen Menschen die Fanzonen besucht./sk/DP/nas

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