22.05.2024 12:15:33 - dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS: Autowerte leiden unter möglichen chinesischen Zöllen

FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX Broker) - Ein Bericht über mögliche chinesische
Zölle auf leistungsstarke Autos hat die Aktienkurse der Hersteller am Mittwoch
unter Druck gesetzt. Laut Insidern könnte China Zölle von bis zu 25 Prozent auf
Importfahrzeuge aus der Europäischen Union (EU) und den USA erheben, wie die
Lobbyorganisation "China Chamber of Commerce to the EU" auf dem Online-Dienst X
mitteilte. Vor kurzem hatten die USA die Zölle für Elektroautos aus China
drastisch erhöht. Auch in der EU stehen zeitnahe Zölle auf chinesische Autos zur
Debatte. Die Spannungen zwischen den Handelspartnern nehmen bereits seit einiger
Zeit deutlich zu.

Toyota wäre neben den deutschen Herstellern Mercedes-Benz
und BMW am meisten von solchen Maßnahmen
betroffen, schrieb Autoexperte Daniel Kollar vom Beratungsunternehmen Intralink.
Damit würde der japanische Autobauer in den Handelsstreit zwischen China und den
USA sowie der EU hineingezogen. Die Importfahrzeuge in China zählen überwiegend
zum Premiumsegment. Zu den Top-Ten-Marken gehörten im vergangenen Jahr der
Sportwagenbauer Porsche AG und die ebenfalls zum
Volkswagen-Konzern gehörende Marke Audi.

Das Autoanalystenteam von Morgan Stanley sieht eine drohende Eskalation des
Zollstreits weiterhin als erhebliches Risiko für die Branche im laufenden Jahr.
Unter Deutschlands Herstellern würde Porsche darunter am meisten leiden, da das
Unternehmen keine eigene Produktion in China hat. Mögliche Profiteure im
Gegenzug wären hingegen Renault und Stellantis -
beide Unternehmen machen den Großteil ihrer Gewinne in Europa und haben im
chinesischen Markt nur wenig Geschäft. Sie könnten vom Schutz vor chinesischen
Billigimporten in die EU daher einen Vorteil ziehen.

Im deutschen Leitindex Dax zählte Porsche AG mit minus 3,6
Prozent zu den größten Verlierern. Bei BMW, der Volkswagen-Dachgesellschaft
Porsche SE , Mercedes-Benz und Volkswagen standen Verluste von 1,5
bis 1,9 Prozent zu Buche.

Für Renault ging es trotz der geringeren Abhängigkeit von China um 4,7
Prozent bergab, was einen der letzten Plätze im französischen Cac 40
bedeutete. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein im
europäischen Branchenvergleich überragendes Plus von gut 27 Prozent zu Buche.
Derweil mussten die Anteilseigner von Stellantis am Mittwoch lediglich einen
Kursrückgang von 0,8 Prozent verkraften.

Der europäische Autoindex führte mit minus 1,9 Prozent die
lange Verliererliste im marktbreiten Stoxx Europe 600 an. Mit der
Talfahrt der vergangenen Tage hat sich das Chartbild deutlich eingetrübt.
Allerdings liegt das Branchenbarometer noch über der
200-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den langfristigen Trend
gilt./gl/men/stk



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Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Frankfurt 86,700 14.06.24 21:10:23 -1,700 -1,92% 0,000 0,000 88,820 86,700
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Frankfurt 63,310 14.06.24 21:27:18 +0,060 +0,09% 0,000 0,000 63,790 63,310
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Frankfurt 105,200 14.06.24 21:48:56 -0,900 -0,85% 0,000 0,000 106,350 105,200
STXE 600 AUT+PRT PR.EUR 965868 STOXX Ltd. 624,64 14.06.24 17:50:00 -13,95 -2,18% 0,000 - 637,76 624,64
DR.ING.H.C.F.PORSCHE VZO PAG911 Frankfurt 71,000 14.06.24 20:51:58 +0,360 +0,51% 0,000 0,000 71,240 71,000

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