27.10.2023 10:40:25 - dpa-AFX: ROUNDUP/Air France-KLM und IAG mit starkem Sommer: Aktionäre dennoch enttäuscht

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Eine starke Nachfrage im Sommer hat der
Fluggesellschaft Air France-KLM einen Gewinnsprung beschert. Zwar
lagen die Finanzkennziffern deutlich über den Vorjahreswerten, wie die
Lufthansa-Konkurrentin am Freitag in Paris mitteilte. Mit ihren
Ergebnissen im dritten Quartal verfehlte das Unternehmen aber die Erwartungen
von Analysten leicht. Weil sich zudem Konzernchef Benjamin Smith nicht zum
laufenden Jahresviertel äußerte, zeigten sich Aktionäre besorgt. Für die
Air-France-KLM-Aktie ging es deutlich bergab. Am Vormittag fiel die Aktie um
knapp sieben Prozent.

Seit dem Jahreswechsel haben Anleger des französisch-niederländischen
Flugkonzerns einen Wertverlust von rund 17 Prozent verzeichnet. Wer die Scheine
seit einem Jahr hält, muss mit gut einem Drittel weniger zurechtkommen. Auf zwei
Jahre gesehen ist eine Aktie nur noch halb so viel Wert wie zum Kaufzeitpunkt.

In ihrem Sog ging es am Freitag auch für die Aktien der Wettbewerber
Lufthansa und IAG bergab. Beide Papiere verloren um die 3,3
Prozent - und das, obwohl IAG mit ihrem am Freitag veröffentlichten Zahlenwerk
an sich die Erwartungen übertraf. Allerdings habe eine Gewinnprognose gefehlt,
bemängelte Bernstein-Analyst Alex Irving.

Wie Air France-KLM am Freitag weiter mitteilte, stieg der
Umsatz des dritten Quartals gegenüber dem Vorjahr um rund sieben Prozent auf
fast 8,7 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn gelang Air France-KLM sogar ein
Sprung um fast ein Drittel auf gut 1,3 Milliarden Euro, weil Störungen im
Betriebsablauf nicht mehr so teuer zu Buche schlugen. Branchenkenner hatten sich
allerdings etwas mehr erhofft.

Im vergangenen Sommer hatte Air France-KLM etwa am Flughafen Amsterdam mit
einer Vielzahl an Annullierungen und Verspätungen zu kämpfen. Der Überschuss
verdoppelte sich nun auf 931 Millionen Euro.

An seinem Jahresziel eines Sitzplatzangebotes von rund 95 Prozent des
Vor-Corona-Niveaus hält das Management fest. Im dritten Quartal schrammte
Konzernchef Smith gerade so an diesem Ziel vorbei. Neben Air France und KLM
zählt zu dem Konzern auch die Billigfluggesellschaft Transavia, deren Maschinen
seit Monaten besonders gut ausgelastet sind. Analysten kritisierten hingegen,
dass sich der Manager keine neue Jahresprognose zugetraut habe. Auch vermissten
die Branchenkenner Kommentare zum laufenden Quartal.

Auch die Konkurrentin IAG, die hinter den Fluggesellschaften British
Airways, Iberia, Vueling und Aer Lingus steht, gab keine genaue Prognose für den
operativen Gewinn 2023 ab. IAG-Chef Luis Gallego hatte nur angekündigt, das
Sitzplatzangebot der Konzernfluggesellschaften dürfte im laufenden Jahr rund 96
Prozent der Vor-Corona-Niveaus erreichen - bislang hatte der Manager einen
Prozentpunkt mehr angepeilt.

Auch bei den Einsparungen von Ausgaben abseits von Treibstoffkosten dürfte
nur noch das untere Ende der Spanne von 6 bis 10 Prozent erreicht werden. Als
Grund nannte IAG eine höhere Zahl an Problemen. Ende August hatte etwa ein
Ausfall der Flugsicherungssysteme in Großbritannien zu deutlichen Verspätungen
und einer Vielzahl von Flugstreichungen geführt. Alex Irving vom Analysehaus
Bernstein bemängelte, dass das vierte Quartal zwar "in Ordnung" aussehe. Das
ausgebliebene Gewinnziel dürfte allerdings negative Folgen für die IAG-Aktie
haben.

Dabei hatte IAG im dritten Quartal deutliche Fortschritte gemacht und die
Erwartungen von Branchenkennern markant übertroffen. Wegen niedrigerer
Treibstoffkosten und höherer Effizienz steigerte der Konzern seinen operativen
Gewinn gar um knapp 44 Prozent auf gut 1,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich
verdiente IAG mehr als 1,2 Milliarden Euro nach knapp 853 Millionen ein Jahr
zuvor. "Das erlaubt uns, in unser Geschäft zu investieren und einen bedeutsamen
Teil unserer Schulden zu reduzieren", sagte Konzernchef Gallego laut Mitteilung.

Der Konzernumsatz wuchs im Jahresvergleich um 18 Prozent auf gut 8,6
Milliarden Euro. Vor allem die Strecken in den Regionen Nord- und Südatlantik
sowie unter Privatreisenden beliebte Flugziele in Europa seien gefragt
gewesen./ngu/men/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
LUFTHANSA AG VNA O.N. 823212 Frankfurt 6,314 29.05.24 18:29:38 -0,180 -2,77% 6,302 6,314 6,420 6,494
SAS AB SK 20,10 A1C0DX Frankfurt 0,004 29.05.24 08:32:10 +0,001 +25,00% 0,000 0,008 0,004 0,003
INTERN.CONS.AIRL.GR. A1H6AJ Frankfurt 1,973 29.05.24 10:49:55 -0,070 -3,43% 1,972 2,001 2,015 2,043

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