14.05.2024 20:25:04 - dpa-AFX: Google verbessert Suchmaschine mit KI-Funktionen

MOUNTAIN VIEW (dpa-AFX) - Google bessert seine Suchmaschine
und andere Dienste mit Künstlicher Intelligenz auf. So werden von KI erzeugte
Übersichten zu Suchergebnissen bald für alle Nutzer in den USA verfügbar sein
und weitere Länder sollen folgen, kündigte Konzernchef Sundar Pichai am Dienstag
zum Auftakt der Entwicklerkonferenz Google I/O an. Funktionen von Googles
KI-Modell Gemini seien inzwischen für zwei Milliarden Nutzer verfügbar.

Die neue Devise sei, "wir erledigen das Googeln für sie", sagte die für die
Internet-Suche zuständige Top-Managerin Liz Reid. So könne man nun in einer
Suchanfrage mehrere Fragen stellen - zum Beispiel nicht nur, wo sich
Pilates-Studios in Boston befänden, sondern auch wie man dort hinkommt und ein
Zeitfenster bucht.

Mehrere KI-Startups versuchen, Google stärker Konkurrenz bei der
Internet-Suche zu machen. Sie setzen dabei darauf, den Nutzern schneller
konkrete Antworten statt Weblinks zu liefern. Wenn sich ein solches
Suchverhalten einbürgert, könnte das Googles bisheriges Geschäftsmodell
gefährden, denn der Konzern macht nach wie vor den Großteil seiner Einnahmen mit
Links von Werbekunden, die neben den Suchergebnissen platziert werden.

Bisher konnten die KI-Wettbewerber wie Perplexity AI die Dominanz des
Internet-Riesen in dem Geschäft aber nicht ernsthaft infrage stellen. Google
selbst führte derweil bereits unter anderem eine Funktion ein, bei der es für
eine Internet-Suche reicht, ein Objekt auf einem Foto oder Worte auf dem
Smartphone-Display einzukreisen. Mit den neuen Funktionen geht der Konzern
selbst stärker über das Konzept der nützlichen Links hinaus. "Google Suche ist
generative KI in der Dimension der menschlichen Neugierde", sagte Pichai.

Ein weiteres Beispiel war, dass es reichen soll, die Suche mit dem Bild von
einem defekten Plattenspieler zu füttern, damit die KI-Software Lösungen dafür
findet. Die neue KI-gestützte Suche wird zunächst in den USA auf Englisch
eingeführt. Sie soll aber "in absehbarer Zeit" nach Europa und Deutschland
kommen.

"Wir investieren seit mehr als einem Jahrzehnt in KI", betonte Pichai. Und
doch sei man bei der Technologie erst am Anfang. Google arbeitet unter anderem
daran, das sogenannte "Kontext-Fenster" zu erweitern - die Menge an
Informationen, die ein KI-Modell gleichzeitig erfassen und auswerten kann.

Google setzt auch auf "KI-Agenten" - Assistenten, die eigenständig Aufgaben
mit mehreren Schritten erfüllen können. Sie könnten sich etwa komplett um
Retouren kümmern oder bei einem Umzug die nötigen Ummeldungen erledigen und
nützliche Adressen in der neuen Nachbarschaft heraussuchen.

Pichai demonstrierte unter anderem, wie die Software jetzt aus der Sammlung
persönlicher Fotos auf Wunsch alle Bilder heraussuchen kann, bei denen es um die
Schwimm-Fortschritte eines Kindes geht.

Am Vortag hatte der ChatGPT-Entwickler OpenAI die Latte für die
Google-Ankündigungen hochgelegt. OpenAI präsentierte eine ChatGPT-Version, die
sich fließend mit Menschen unterhalten und auch deren Gemütszustand erkennen
kann. Google experimentierte schon seit Jahren mit KI-Software, der Chatbot
ChatGPT überholte dann aber Software des Internet-Riesen beim Markteintritt.
Google demonstrierte am Dienstag zunächst in einem Video eine Version seiner KI
mit dem Namen "Project Astra", mit der man sich ohne Verzögerungen unterhalten
und Fragen zu Objekten stellen kann, die sie über die Smartphone-Kamera
sieht./so/chd/DP/he
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