22.05.2024 05:31:13 - dpa-AFX: Allianz: Kaum noch sinkende Schiffe - doch Gefahr durch Piraten wächst
UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Die Zahl der weltweiten Schiffsuntergänge ist nach
Zahlen der Allianz auf ein Rekordtief gesunken. Im vergangenen Jahr gingen
demnach weltweit nur noch 26 größere Schiffe unter. Das war ein gutes Drittel
weniger als im Vorjahr, und im Zehn-Jahres-Vergleich ein Rückgang um über 70
Prozent, wie der Industrieversicherer Allianz Commercial in der
am Mittwoch erschienenen neuen Ausgabe seines jährlichen Berichts zu
Schifffahrtsrisiken schreibt. Doch neben den aktuellen Kriegen und Konflikten
bedroht eine andere alte Gefahr Schiffe und ihre Besatzungen: Piraten.
Der Verkehr auf den Weltmeeren ist laut Allianz innerhalb weniger Jahrzehnte
sehr viel sicherer geworden: In den 1990er Jahren gingen demnach im jährlichen
Schnitt noch mehr als 200 Schiffe unter.
Neben Stürmen und Strandung an der Küste zählen auch Seeräuber zu den
ältesten Risiken der Schifffahrt, und die Piraterie erlebt laut Allianz so etwas
wie ein Comeback: Im vergangenen Jahr gab es demnach weltweit 120 bekannt
gewordene Piratenüberfälle, fünf mehr als 2022. Gefährlichste Region in dieser
Hinsicht ist laut Allianz Commercial der Golf von Guinea an der Küste
Westafrikas, gefolgt von der Straße von Singapur in Südostasien.
Die große Sorge sei jedoch ein Wiederaufflammen der Piraterie am Horn von
Afrika, heißt es in dem Bericht. Dort kaperten somalische Piraten im Dezember
2023 erstmals seit 2017 wieder ein Schiff, seither gab es mehrere weitere
Überfälle.
Die Inspiration für somalische Seeräuber liefern nach Einschätzung der
Schifffahrtsexperten des Unternehmens mutmaßlich die vielen Attacken
islamistischer Huthi-Milizen auf Handelsschiffe im Roten Meer im Gefolge des
Gaza-Kriegs. Kriege wie in Gaza und in der Ukraine wirken sich demnach auch
indirekt auf die Sicherheit der Schifffahrt aus, indem sie Folgegefahren
erzeugen oder begünstigen.
Als ein Beispiel nennen die Autoren eine internationale "Schattenflotte" von
geschätzt 600 bis 1400 Öltankern, die russisches Öl exportieren und demnach
bislang in mindestens 50 Zwischenfälle verwickelt waren, darunter Brände,
Kollisionen und Ölverschmutzung. "Es handelt sich zumeist um ältere, schlecht
gewartete Schiffe, die außerhalb der internationalen Vorschriften und oft ohne
angemessene Versicherung betrieben werden", sagte Justus Heinrich, Leiter der
Schifffahrtsversicherung in Deutschland und der Schweiz bei Allianz Commercial.
"Dies birgt ernsthafte Umwelt- und Sicherheitsrisiken."
Das Unternehmen ist die für Industrie und Firmenkunden zuständige
Tochtergesellschaft des Münchner Dax-Konzerns ./cho/DP/zb
|
Name |
WKN |
Börse |
Kurs |
Datum/Zeit |
Diff. |
Diff. % |
Geld |
Brief |
Erster |
Schluss |
|
ALLIANZ SE NA O.N. |
840400 |
Frankfurt |
287,400 |
08.11.24 19:56:29 |
-2,700 |
-0,93% |
0,000 |
0,000 |
289,800 |
287,400 |
|
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. |
843002 |
Frankfurt |
469,000 |
08.11.24 17:38:37 |
-1,100 |
-0,23% |
0,000 |
0,000 |
471,200 |
469,000 |