01.03.2024 06:32:02 - dpa-AFX: 'Krieg': Meta will Verträge mit australischen Medien nicht verlängern

CANBERRA (dpa-AFX) - Aufschrei in der australischen Medienwelt: Der
Facebook-Eigentümer Meta hat angekündigt, millionenschwere
Verträge mit mehreren großen Nachrichtenunternehmen in Australien nicht zu
verlängern. Der US-Internetriese hatte sich Anfang 2021 unter anderem mit der
australischen ABC, News Corp , dem australischen Guardian und Nine
Entertainment auf Zahlungen für journalistische Inhalte geeinigt. Die Deals
kamen damals wenige Wochen nach der Verabschiedung eines umstrittenen
Mediengesetzes in Australien zustande.

Mit dem Gesetz wurden Google und Facebook dazu gezwungen,
örtliche Medienunternehmen zu bezahlen, um deren Inhalte zu verbreiten.
Australien wollte damit erreichen, dass Werbeeinnahmen gerechter verteilt
werden. Es folgte ein längerer Disput zwischen Facebook und der Regierung, der
teilweise eskalierte - im März 2021 aber mit einer Einigung endete. Die
Verträge, die in wenigen Wochen auslaufen, hatten den beteiligten Medien
jährlich Millionenbeträge in die Kassen gespült.

In einer Mitteilung von Facebook heißt es nun, dass die User die Plattform
aber nicht für Nachrichten und politische Inhalte nutzten, und dass der Konzern
sein Geld anders investieren wolle. "Dies ist Teil unserer fortlaufenden
Bemühungen, unsere Investitionen besser auf unsere Produkte und auf
Dienstleistungen auszurichten, die die Menschen am meisten schätzen."

Die australische Regierung kritisierte die Ankündigung scharf. Australische
Nachrichtenverleger verdienten eine angemessene Vergütung für die von ihnen
bereitgestellten Inhalte, teilte Kommunikationsministerin Michelle Rowland mit.
Sie werde das Finanzministerium und die Wettbewerbsaufsichtsbehörde um Rat
bitten. Die Regierung könnte Facebook einem Bericht der ABC zufolge zu einem
Schlichtungsverfahren mit Medienunternehmen zwingen, um die Vergütung für
Nachrichteninhalte festzulegen.

"Die Regierung und lokale Medienunternehmen werden gegen den
Facebook-Eigentümer Meta in den Krieg ziehen", schrieb die Zeitung "Australian
Financial Review". Grünen-Politikerin Sarah Hanson-Young betonte: "Einem großen
Technologieunternehmen wie Meta darf nicht gestattet werden, User, Journalisten
und demokratisch gewählte Regierungen zu schikanieren, indem es entscheidet,
welche Gesetze des Landes es einhalten will."/cfn/DP/zb
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
META PLATF. A DL-,000006 A1JWVX Frankfurt 462,000 21.06.24 21:06:22 -6,000 -1,28% 0,000 0,000 469,300 462,000
NEWS CORP. A DL-,01 A1W03Z Frankfurt 25,000 21.06.24 09:59:34 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 25,000 25,000
ALPHABET INC.CL C DL-,001 A14Y6H Frankfurt 169,100 21.06.24 17:15:03 +3,200 +1,93% 0,000 0,000 166,360 169,100

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