05.07.2024 16:46:42 - dpa-AFX: EnBW begrüßt Einigung auf ein Kraftwerkssicherheitsgesetz

KARLSRUHE/BERLIN (dpa-AFX) - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW
begrüßt es, dass die Bundesregierung den Weg für eine Strategie
zum Bau neuer Gaskraftwerke vor allem im "netztechnischen Süden" Deutschlands
freigemacht hat. Vorstandschef Georg Stamatelopoulos wertete das als gute
Nachricht für den Industriestandort Süddeutschland. Es gehe etwa um die
Netzstabilität und Kosten für zugekauften Strom. "Für eine wirksame Lösung hängt
es jetzt von der konkreten Ausgestaltung ab", sagte er.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass wie geplant
insgesamt 12,5 Gigawatt an Kraftwerkskapazität und 500 Megawatt an
Langzeitspeichern ausgeschrieben werden sollen. Die Einigung sei auch mit der
Europäischen Kommission abgestimmt. Eine finale beihilferechtliche Genehmigung
der EU steht allerdings noch aus.

Die neuen Gaskraftwerke sollen später mit Wasserstoff betrieben werden und
als "Backups" in Zeiten von "Dunkelflauten" bereitstehen, wenn kein Wind weht
und keine Sonne scheint. Laut Ministerium sollen zeitnah 5 Gigawatt an neuen
wasserstofffähigen Gaskraftwerken ausgeschrieben werden, als Beitrag zur
schnellen Dekarbonisierung des Kraftwerksparks.

Hohes Risiko weiterer Verzögerungen

Stamatelopoulos betonte: "Es ist wichtig, dass den potenziellen Bietern
zeitnah die Details des Auktionsdesigns bekannt gemacht werden, da eine
Auktionsteilnahme einiges an Vorbereitungszeit erfordert und Zeitdruck
herrscht." Zudem sei Klarheit zu weiteren wichtigen Details nötig, um Investoren
Planungssicherheit zu geben.

"Die zweite Ausschreibungsrunde ist noch nicht terminiert und zum ab 2028
geplanten Kapazitätsmechanismus ist noch keine Festlegung auf ein Modell
getroffen bzw. eine Einigung mit der EU erzielt", machte er deutlich. "Dies
birgt ein hohes Risiko weiterer Verzögerungen." Diese seien jedoch unbedingt zu
vermeiden, da sonst der Kohleausstieg nicht im geplanten Rahmen umgesetzt und
schon gar nicht vorgezogen werden könne.

Die EnBW hatte vergangenes Jahr angekündigt, schon 2028 aus der Kohle
aussteigen zu wollen. Dafür müssten aber die politischen Rahmenbedingungen
stimmen, hieß es.

Insgesamt erachtet EnBW für Deutschland einen Zubau an sogenannter
disponibler Leistung von etwa 20 Gigawatt als erforderlich, was auch Analysen
der Übertragungsnetzbetreiber zeigten. Die nun vorgesehenen könnten somit nur
die ersten Schritte hierzu darstellen./hoe/kre/DP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
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