05.07.2024 15:00:47 - dpa-AFX: Brücke in die Nato: Stoltenberg fordert vor Gipfel mehr Ukraine-Hilfe

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet von den
Staats- und Regierungschefs der Bündnismitglieder umfangreiche neue Hilfszusagen
für die von Russland angegriffene Ukraine. "Die Ukraine muss siegen, und sie
benötigt unsere anhaltende Unterstützung", sagte er bei einer Pressekonferenz zu
dem am Dienstag beginnenden Gipfeltreffen des Bündnisses in Washington.

Konkret gehe es beispielsweise um das geplante neue Nato-Kommando zur
Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildung für die ukrainischen
Streitkräfte sowie um mehr Finanzierung; mehr militärische Unterstützung und
neue Sicherheitsabkommen.

Er sei sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einig, dass all diese Elemente eine Brücke zu der von der Ukraine erhofften
Nato-Mitgliedschaft darstellen könnten, ergänzte Stoltenberg. "Die Ukraine
nähert sich der Nato", sagte er.

Der Norweger betonte dabei, dass auch die neuen Zusagen die Nato aus seiner
Sicht nicht zu einer Konfliktpartei machen werden. Konkret bezog er diese
Äußerung auf das geplante neue Nato-Hauptquartier in Wiesbaden, von dem aus
künftig rund 700 Militärs militärische Unterstützung für die Nato koordinieren
sollen.

Mit Blick auf die Finanzhilfen bestätigte Stoltenberg, dass der Ukraine beim Gipfel öffentlich zugesichert werden soll, ihr innerhalb der nächsten zwölf
Monate weitere Militärhilfen im Wert von mindestens 40 Milliarden Euro
bereitzustellen. Dies entspricht dem Umfang in den Jahren zuvor.

Optimistisch äußerte sich Stoltenberg auch zu kurzfristigen neuen
Lieferungen von Rüstungsgütern. "Ich erwarte, dass die Verbündeten weitere
Luftverteidigungssysteme und Munition bereitstellen", sagte er./aha/DP/mis

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