28.06.2024 15:03:40 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Dax tut sich schwer - Index vor negativem Quartal

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Ende einer durchwachsenen Woche und eines schwachen
Quartals hat sich der Dax am Freitag schwer getan mit der
Richtungsfindung. Anleger wägten vor den Frankreich-Wahlen ab zwischen
politischer Unsicherheit und positiven Vorgaben der US-Börsen.

Am Nachmittag büßte der Dax seine Gewinne ein. Zuletzt notierte er mit 18
208 Punkten knapp im Minus. Der MDax verlor 0,48 Prozent auf 25
253,04 Zähler verlor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx war
in die Verlustzone gerutscht.

Eine Stütze für den Dax waren unter anderem Kursgewinne deutscher Autowerte. Von frischen Inflationssignalen gingen zu Wochenschluss keine maßgeblichen
Impulse aus: Jene aus Frankreich, Spanien und Italien erfüllten die Erwartungen.
Aus den USA kam mit dem PCE-Deflator das von der US-Notenbank Fed bevorzugte
Inflationsmaß. Auch dieses erfüllte die Prognosen von Ökonomen.

Im Wochenverlauf steht der Dax mit 0,3 Prozent im Plus, womit er sich
tendenziell weiter stabilisiert zeigt. Am letzten Handelstag im Juni steuert der
Dax mit Blick aufs erste Halbjahr auf ein Plus von fast neun Prozent zu, das
allerdings stark vom ersten Quartal geprägt ist. Im zweiten Jahresviertel hat
der Leitindex aktuell um rund 1,5 Prozent nachgegeben.

Anleger blicken zu Wochenschluss kritisch auf die erste Runde der
Parlamentswahlen, die am Wochenende in Frankreich ansteht. "Politische Börsen
haben kurze Beine - das dürfte auch für die Parlamentswahl in Frankreich
gelten", schrieben jedoch am Freitag die Experten der DZ Bank. Für die zweite
Jahreshälfte 2024 besteht ihres Erachtens nach weiter Luft nach oben, nicht
zuletzt wegen einer weniger restriktiveren Geldpolitik. Dem Dax trauen sie bis
zum Jahresende einen Kursanstieg auf etwa 19 500 Punkte zu.

Ein Thema war am Freitag auch der wacklige Auftritt von US-Präsident Joe
Biden im ersten TV-Duell mit Herausforderer Donald Trump. Mit einem kraftlosen
Auftritt weckte Biden auch Zweifel an seiner weiteren Eignung für das Amt. Einem
Händler zufolge dürfte dies dazu führen, dass Investoren vermehrt Trumps
Wirtschaftspolitik unter die Lupe nehmen, etwa in puncto Zölle.

    Unter den Autowerten im Dax fielen die Aktien von Mercedes-Benz
 mit einem Anstieg um 1,5  Prozent positiv auf. In einer

Telefonkonferenz habe der Autobauer weiter Zuversicht signalisiert für die
Margenambitionen der Kernmarke Mercedes, merkte der Analyst Philippe Houchois
von Jefferies Research positiv an. Hinzu kam anhaltende Hoffnung, dass der
Streit zwischen der EU und China um Importzölle auf E-Autos nicht weiter
hochkocht.

Adidas und Puma standen im Mittelpunkt wegen eines sehr
enttäuschenden Ausblicks von Nike . Während der US-Kontrahent im
neuen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang erwartet, blieben die Adidas-Anleger
entspannt. Es setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Probleme bei den
Amerikanern hauptsächlich hausgemacht sind.

Die Adidas-Aktien gaben zuletzt moderat um 0,6 Prozent nach. Puma
fielen dagegen deutlicher um 3,5 Prozent. Für die Nike-Aktien
zeichnete sich an den US-Börsen ein prozentual zweistelliges Minus ab.

Mit zwei Prozent ein Verlierer waren am Freitag auch die Aktien von Delivery Hero , die ein Tief seit Anfang März erreichten. Für Unsicherheit
sorgte dort der vorgezogene Abschied des bisherigen Finanzchefs Emmanuel
Thomassin. Noch größer waren mit fast zehn Prozent die Kursverluste bei
Teamviewer , weil der Spezialist für Fernwartungslösungen Opfer
eine Cyberattacke wurde.

Schwer unter Druck gerieten auch die im SDax gelisteten
Papiere der Deutschen Beteiligungs AG , die wegen der
angekündigten Ausgabe einer Wandelanleihe um fast sieben Prozent absackten. Mit
der Maßnahme könnte den Anlegern eine Gewinnverwässerung drohen.

Besser schlugen sich in dem drittklassigen Index die drei Prozent höheren
Aktien von Deutz . Der Motorenbauer gab mit Blue Star Power
Systems eine Übernahme in den USA bekannt. Warburg-Analyst Stefan Augustin
wertete die Expansion im Bereich der Stromerzeugungsaggregate positiv.

Der Euro stand mit zuletzt 1,0699 US-Dollar stabil bei der
Marke von 1,07 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Vortag auf 1,0696 US-Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt gab es leichte Gewinne. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,10 Prozent auf 124,77 Punkte. Die Umlaufrendite dagegen fiel von 2,51
Prozent am Vortag auf 2,50 Prozent. Der Bund-Future trat mit
132,04 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle./tih/mis

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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