19.05.2024 14:51:54 - dpa-AFX: SPORT: Verstappen stellt mit Imola-Pole Formel-1-Rekord von Senna ein

IMOLA (dpa-AFX) - An der Ayrton-Senna-Pilgerstätte Imola hat der
unersättliche Max Verstappen den nächsten Meilenstein in seiner
Formel-1-Karriere gesetzt. Der dreimalige Weltmeister schnappte sich auf dem
Autodromo Enzo e Dino Ferrari mit einer Hammerrunde zum Schluss auch die siebte
Pole Position dieser Saison. Der Red-Bull-Pilot aus den Niederlanden, der an
diesem Wochenende bislang über die Abstimmung an seinem Wagen geklagt hatte,
sicherte sich saisonübergreifend zum achten Mal Startplatz eins.

Damit stellte Verstappen den Rekord von Senna, der vor 30 Jahren tragisch in Imola ums Leben gekommen war, aus den Jahren 1988 und 1989 ein. "Es ist etwas
ganz Besonderes, weil es 30 Jahre her ist, dass er starb. Ich freue mich sehr,
hier die Pole Position zu holen", sagte Verstappen glücklich nach der 39. Pole
seiner Karriere.

"Man muss immer mit Max und Red Bull rechnen"

Der 26-Jährige verwies Oscar Piastri im McLaren mit einem hauchdünnen
Vorsprung von 0,074 Sekunden auf den zweiten Platz. Piastris Teamkollege Lando
Norris, der vor zwei Wochen in Miami überraschend den Grand Prix gewann, wurde
mit einem ebenfalls knappen Rückstand von 0,091 Sekunden Dritter. "Man muss
immer mit Max und Red Bull rechnen, aber unser Selbstvertrauen ist hoch", sagte
der Australier Piastri.

Haas-Pilot Nico Hülkenberg schaffte es bei seiner Premiere in Imola auf
einen starken zehnten Rang. "Es war wirklich auf Messers Schneide, aber es hat
Bock gemacht", meinte der Rheinländer nach der Qualifikation im TV-Sender Sky
und schwärmte von dem 4,909 Kilometer langen Traditionskurs. "Die Strecke zum
Fahren ist spektakulär, sie ist durch den Wind und die Bodenwellen spektakulär.
Du fährst hier durch ein Wohngebiet, fährst durch Pinien und denkst, du bist in
Rom."

Verstappen kam sich an diesem Wochenende lange wie im falschen Film vor,
weil die Balance an seinem Wagen nicht stimmte. "Es war wirklich schwierig
bisher. Wir haben aber ein paar Änderungen vor der Qualifikation vorgenommen,
der Wagen hat sich danach besser angefühlt", erzählte er. Verstappen war
schließlich "sehr glücklich" über die Pole. "Es ist ein großartiger Tag für
mich, ein großartiger Tag für das Team."

Red Bull bedankt sich bei Hülkenberg für den Windschatten

Die Red-Bull-Führungsetage rechnete angesichts der Probleme von Verstappen
schon gar nicht mehr mit dem Durchbruch in der Qualifikation. "Es kam
überraschend, wir haben fast nicht mehr an die Pole Position geglaubt", räumte
Motorsportberater Helmut Marko ein. "Aber die Änderungen haben uns Schritt für
Schritt nähergebracht." Marko bedankte sich auch bei Hülkenberg, der Verstappen
auf dessen letzter Runde "schönen Windschatten" im ersten Sektor spendete.

Die Ferrari-Fans konnten nicht jubeln. Charles Leclerc als Vierter (+0,224
Sekunden) und Carlos Sainz als Fünfter (+0,487 Sekunden) verpassten beim
Scuderia-Heimspiel die Top drei. "Ich bin enttäuscht, weil es bisher eigentlich
ein gutes Wochenende war", räumte Leclerc ein. "Es war aber nicht genug
Performance im Auto." Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur empfand die
Qualifikation nicht als "Drama, wenn man die Pole so knapp verpasst." Für das
Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) sei noch "alles möglich, alles
drin."/mom/DP/he

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