14.07.2024 01:41:17 - dpa-AFX: Neues Angebot im Tarifkonflikt bei Seehäfen

BREMEN/HAMBURG (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt um die Entlohnung von
Hafenarbeitern hat der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) ein
Angebot vorgelegt. Es umfasse zwei Optionen mit unterschiedlichen Laufzeiten mit
jeweils einer deutlichen Reallohnsteigerung, teilte der Verband am Samstag mit.
Die Gewerkschaft Verdi kündigte an, das Angebot nun ihren Mitgliedern zur
Abstimmung vorzulegen.

Zwei Tage lang hatten ZDS und Verdi in Bremen um die Bezahlung der rund
11.000 Beschäftigten aus Hamburg, Bremen und Niedersachsen gerungen. Es war
bereits die vierte Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit.

Der Tarifstreit war von mehreren Warnstreiks begleitet worden. Hunderte
Beschäftigte hatten tagelang die Arbeit in den Häfen von Hamburg, Bremerhaven,
Bremen, Wilhelmshaven, Emden und Brake niedergelegt.

Arbeitgeber unterbreiten zwei Vorschläge

Nach Angaben der Gewerkschaft bietet ZDS einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro und eine Erhöhung der Stundenlöhne ab Januar um 0,95 Euro - bei einer
Laufzeit von zwölf Monaten. Alternativ könne sich der Verband bei einer Laufzeit
von 16 Monaten einen Inflationsausgleich von 1.400 Euro und eine Erhöhung der
Stundenlöhne um 1,15 Euro vorstellen. In beiden Fällen sollen die Beschäftigten
zudem höhere Schichtzulagen und 480 Euro mehr Urlaubsgeld erhalten.

"Der ZDS hat sein faires Angebot aus den vorangegangenen Verhandlungen
nochmals erhöht", teilte der Verband nach den erneuten Verhandlungen mit, ohne
selbst Details zu nennen. "Das Angebot ist in seiner Höhe an der Grenze der
Belastbarkeit und stellt die Seehafenbetriebe wirtschaftlich vor erhebliche
Herausforderungen."

Entscheidung soll Ende August fallen

Das Angebot bleibe hinter den Erwartungen zurück, heißt es hingegen von
Verdi. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten rückwirkend zum 1. Juni
unter anderem eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro sowie eine
entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll
zwölf Monate betragen.

Einige Forderungen wie beispielsweise die Erhöhung der Schichtzuschläge habe ZDS jedoch aufgegriffen, teilte die Gewerkschaft mit. Die Mitglieder sollen sich
nun selbst eine Meinung bilden und über das Angebot abstimmen. Anschließend
werde die Bundestarifkommission auf ihrer Sitzung am 22. und 23. August
entscheiden, wie es weitergehen soll.

ZDS hofft auf eine Einigung. "Wir sind zuversichtlich, mit dem finalen
Angebot eine langfristige Lösung gefunden zu haben und dadurch das Vertrauen in
die Zuverlässigkeit unserer Häfen wiederherzustellen", teilte Torben Seebold
mit, Verhandlungsführer für den ZDS./len/DP/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
HAMBURG.HAFEN LOG.A-SP NA A0S848 Xetra 16,760 15.08.24 17:36:07 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 16,740 16,760

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