14.07.2024 08:47:15 - dpa-AFX: Umfrage: Mehrheit der Bevölkerung hat Cyberattacken erlebt

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die weltweit grassierende Cyberkriminalität trifft nach
einer internationalen Umfrage mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung in 15
Ländern. Im Schnitt haben demnach 57 Prozent der 7500 Befragten von Australien
über Deutschland bis zu den USA schon einmal Cyberattacken erlebt, wie der
Rückversicherer Munich Re mitteilt. Das umfasst fünf verschiedene
Erscheinungsformen der Cyberkriminalität: Computerviren, Betrug im
Online-Handel, Betrug bei Online-Überweisungen, Identitätsdiebstahl und
Diebstahl anderer persönlicher Daten.

Deutschland stark betroffen

Die Ergebnisse der Umfrage unterscheiden sich aber ganz erheblich von Land
zu Land: In Japan sind demnach bislang 72 Prozent noch nie Opfer einer
Cyberattacke geworden, damit ist das ostasiatische Land demnach in dieser
Hinsicht das sicherste. In Deutschland hingegen sind laut Umfrage nur 38 Prozent
bisher verschont geblieben, das war Platz zehn unter den fünfzehn Ländern.
Schlusslicht ist China, dort sagten nur 19 Prozent, dass sie noch nie Opfer
eines Online-Täters waren.

Dementsprechend ist demnach auch international eine Mehrheit beunruhigt: Im
Schnitt der 15 Länder sagten 53 Prozent, sie seien wegen befürchteter
Cyberattacken besorgt oder sogar sehr besorgt. Was die Angst vor
Online-Kriminalität betrifft, liegt aber nicht China an der Spitze, sondern
Indien. Dort fürchten laut Umfrage 80 Prozent eine Cyberattacke. Am wenigsten
besorgt sind laut Umfrage hingegen die Niederländer mit 27 Prozent.

Das Statistikportal Statista hatte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im
Auftrag des Dax -Konzerns im Januar und Februar online befragt,
die Ergebnisse sind laut Munich Re repräsentativ für die einzelnen Nationen.

Hohe Dunkelziffer

Zum Ausmaß der Cyberkriminalität und den von Cybertätern verursachten
Schäden gibt es wegen der hohen Dunkelziffer sehr unterschiedliche Schätzungen.
Die meisten Experten sind sich jedoch einig, dass die Schäden nahezu
kontinuierlich von Jahr zu Jahr wachsen. Nur wenige Täter werden überführt
beziehungsweise gefasst./cho/DP/nas

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