02.07.2024 19:54:37 - dpa-AFX: EM 2024: Niederlande jubeln über 3:0 - Erstes Viertelfinale seit 2008

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Cody Gakpo und Doppelpacker Donyell Malen haben die
Niederlande nach viel Kritik aus der Heimat in das erste EM-Viertelfinale seit
16 Jahren geführt. Der herausragende Stürmer vom FC Liverpool (20. Minute) und
der eingewechselte Dortmunder Malen (83. und 90.+3) ließen die Elftal am
Dienstag in München mit ihren Toren über das 3:0 (1:0) gegen den
leidenschaftlichen Außenseiter Rumänien jubeln.

In der Stadt des einzigen niederländischen Titelgewinns vor 36 Jahren freute sich Bondscoach Ronald Koeman trotz anfänglichem Chancenwuchers über eine
dominante Vorstellung und das letztlich ungefährdete Weiterkommen. Auf dem Weg
zum erträumten zweiten Europameisterschaftstitel trifft sein Team im
Viertelfinale am Samstag in Berlin auf Österreich oder die Türkei.

Einzelleistung sorgt für 1:0

Gakpo hatte den Start in die K.-o.-Runde eine Woche nach dem ernüchternden
2:3 gegen Österreich als Beginn eines neuen Turniers bezeichnet - und der
25-Jährige ging mit seinem Tor voran. Nach einer feinen Einzelleistung zog er
aus etwa zwölf Metern ab. Der Ball schlug mit 121 km/h im kurzen Eck von
Rumäniens Schlussmann Florin Nita ein.

Einen zweiten Treffer des ehemaligen Spielers von Jürgen Klopp gab der
Berliner Schiedsrichter Felix Zwayer nach Check des Videoassistenten nicht
(63.). Gakpo steht bei drei Turnier-Toren. Zum vorentscheidenden 2:0 gab der
Angreifer die Vorlage.

Kein neues Trainer-Märchen

Nach einer mutigen Anfangsphase, in der die Osteuropäer die Niederlande mit
einem energischen Pressing kurzzeitig vor Schwierigkeiten gestellt hatten, kam
nach Gakpos Wirkungstreffer nicht mehr viel Gefahr auf. Fast auf den Tag genau
30 Jahre nach dem großen Erfolg der Rumänen mit Anghel Iordanescu als Trainer im
WM-Achtelfinale gegen Argentinien, blieb seinem Sohn Edward Iordanescu ein
ähnlicher Turnier-Coup als Coach verwehrt.

Zwar gingen seine "von einem ganzen Land" angetrieben Nationalspieler mit
viel Leidenschaft und immer wieder gefeierten Grätschen zur Sache. Aber auch
bedingt durch Verletzungspech - Ianis Hagi musste nach einer Platzwunde früh mit
einem Kopfverband spielen und Verteidiger Vasile Mogos noch vor der Pause raus -
blieb es vor der Pause beim Warnschuss von Dennis Man (14.). Der wurde von den
rumänischen Fans, die ihr Team lautstärker als die Oranje-Anhänger anfeuerten,
trotzdem bejubelt.

Ein Schüsschen von Xavi Simons

Weitaus öfter tauchten die Niederländer vor dem Rumänen-Tor auf. Die zehn
Ecken alleine in Hälfte eins sorgten aber nicht für das von Bondscoach Koeman
ersehnte Tor. Kläglich scheiterte zudem Xavi Simons, der als ein Kandidat für
den FC Bayern gehandelt wird, in seinem womöglich künftigen Heimstadion. Der
21-Jährige überlegte zentral vor dem Tor zu lange, wie der denn nun abschließen
wolle. Heraus kam ein Kullerball neben das Tor (44.).

Nachdem die Elftal vor der Pause verpasst hatte, das 2:0 zu erzielen, blieb
es nach dem Seitenwechsel spannend. Der Außenseiter stemmte sich gegen das
EM-Aus. Die Niederlande ließen es wie schon in der ersten Hälfte im finalen
Augenblick immer wieder an der Präzision vermissen. Oder Nita rettete, wie beim
Distanzschuss von Gakpo (62.).

In der Schlussphase mit mehreren Gelegenheiten für Oranje traf dann der
Dortmunder Malen gleich zweimal. Auf den Tribünen jubelten Tausende Niederländer
über den Einzug ins Viertelfinale./kun/DP/he

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