10.07.2024 11:30:27 - dpa-AFX: Moskau will zwei ukrainische Anschläge vereitelt haben

MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Inlandsgeheimdienst FSB nimmt für sich in
Anspruch, zwei von der Ukraine gesteuerte Anschläge gegen das Militär in
Russland vereitelt zu haben. In einer FSB-Mitteilung in Moskau hieß es, ein
30-jähriger russischer Staatsbürger sei im Mai vom ukrainischen
Militärgeheimdienst als Attentäter angeworben worden. Gegen Bezahlung habe er
mit Kurierdiensten als Geschenk getarnte Sprengsätze an drei ranghohe Offiziere
schicken sollen.

Den FSB-Angaben nach, für die es keine unabhängige Bestätigung gibt, galten
die geplanten Anschläge Abteilungsleitern im Verteidigungsministerium. Der
Verdächtige wurde einer veröffentlichten Videoaufnahme zufolge festgenommen.

Im zweiten Fall sollte ein Marinesoldat angeblich einen Anschlag auf den
einzigen russischen Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" verüben. Ihm sei dafür von
einem mutmaßlichen ukrainischen Agentenführer Geld und freies Geleit nach
Finnland versprochen worden. Der Soldat habe aber die russischen Dienste
informiert. Ermittelt werde gegen den unbekannten Anstifter und dessen
Hintermänner.

FSB-Beweise wirken oft inszeniert

Seit Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022 hat es auf
russischem Gebiet Sabotageanschläge auf Bahnstrecken oder andere Objekte gegeben
wie auch Attentate auf Personen. Gezielt wurde auf prominente russische
Kriegsbefürworter wie auf ukrainische Überläufer. In vielen Fällen liegt eine
Beteiligung ukrainischer Geheimdienste nahe, auch haben die Dienste Wissen über
einige Aktionen offenbart. Die regelmäßig vom FSB veröffentlichten Informationen
über angeblich aufgedeckte ukrainische Pläne oder Aktionen sind aber nicht
überprüfbar. Selbst wenn sie mit Videos oder Dokumenten versehen sind, wirken
sie oft inszeniert./fko/DP/mis

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