02.07.2024 15:06:30 - dpa-AFX: POLITIK: Nachtflug von Baerbock sorgt für Diskussion

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Flug von Außenministerin Annalena Baerbock von
Frankfurt nach Luxemburg nach Beginn der Nachtflugbeschränkungen hat eine
Diskussion ausgelöst. Die Maschine der Grünen-Politikerin hatte laut einem
Bericht der "Bild-Zeitung" am 23. Juni nach dem Besuch des EM-Fußballspiels
Deutschland-Schweiz um kurz vor Mitternacht abgehoben. Aus dem Auswärtigen Amt
hieß es am Dienstag, anders als die anderen anwesenden Mitglieder der
Bundesregierung sei Baerbock unmittelbar im Anschluss an das Spiel nicht mit
zurück nach Berlin geflogen, sondern wegen des am nächsten Morgen beginnenden
Treffens der EU-Außenminister nach Luxemburg weitergereist. Im Anschluss sei sie
dann am Montagmittag direkt nach Israel, in die Palästinensischen Gebiete und
den Libanon weitergeflogen.

Am Frankfurter Flughafen gelten zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr
Nachtflugbeschränkungen. Verspätete Starts sind bis 00.00 Uhr möglich, unter
anderem für "Flüge in besonderem öffentlichen Interesse". Eine Sprecherin des
zuständigen Landeswirtschaftsministeriums erklärte auf Anfrage, Flüge von
hochrangigen Regierungsmitgliedern stellten nach der bisherigen langjährigen
Verwaltungspraxis einen Zweck von öffentlichem Interesse dar, der ausnahmsweise
einen verspäteten Start nach 23.00 Uhr rechtfertige. "Diese Flüge wie im
vorliegenden Anlass sind von den lokalen Betriebsbeschränkungen ausgenommen."

Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki fragte im Sender Welt-TV: "Warum musste Frau Baerbock in Frankfurt beim Spiel sein?" Wenn ihre
Aufgaben in Luxemburg so wichtig gewesen seien, dann hätte sie sich darauf
konzentrieren sollen. Der Vorsitzende der hessischen FDP-Landtagsfraktion,
Stefan Naas, nannte das "grüne Doppelzüngigkeit vom Feinsten". Sie machten "den
Bürgern das Fliegen madig" und flögen dann von Frankfurt nach Luxemburg.
"Luftlinie 184,36 Kilometer. Echt jetzt?"/löb/DP/jha

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