17.06.2024 13:49:06 - dpa-AFX: POLITIK: US-Gesandter bemüht sich um Beruhigung zwischen Israel und Hisbollah

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) - Ein US-Gesandter bemüht sich um eine Eindämmung
des Konflikts zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah.
Amos Hochstein kam am Montag für Vermittlungsgespräche nach Israel, wie eine
Sprecherin der US-Botschaft bestätigte. Ziel sei es, "eine weitere Eskalation
entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu verhindern". Hochstein bemüht
sich seit Monaten um eine diplomatische Lösung zwischen Israel und der
Hisbollah. Nach Medienberichten will er auch zu Gesprächen in den Libanon
reisen.

In Israel wollte er nach Medienberichten Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant treffen. Die US-Regierung hat
demnach die Sorge, die seit Beginn des Gaza-Kriegs andauernden Gefechte an der
Grenze zwischen Israel und dem Libanon könnten sich zu einem größeren,
möglicherweise regionalen Krieg ausweiten. Hochstein verfolgt demnach den Plan,
Hisbollah-Milizionäre zum Rückzug aus dem Grenzgebiet zu verpflichten und
gleichzeitig Streitigkeiten über den Grenzverlauf der beiden feindlichen Länder
auszuräumen.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten kommt es
täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der
Hisbollah-Miliz sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen Israel und
dem Libanon. Tote gab es dabei auf beiden Seiten. In Ortschaften beiderseits der
Grenze hat der gegenseitige Beschuss schwere Zerstörungen angerichtet. Rund 150
000 Menschen wurden evakuiert oder verließen die Kampfzone.

Zuletzt reagierte die Hisbollah mit massivem Raketenbeschuss auf die
gezielte Tötung eines Kommandeurs der Organisation durch Israel. Seit Beginn des
muslimischen Opferfestes Eid al-Adha am Sonntag sind die Angriffe jedoch
deutlich zurückgegangen.

Die Hisbollah ist mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündet,
gilt aber als deutlich schlagkräftiger. Israel will durch militärischen und
diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30
Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine
wichtige UN-Resolution zum Konflikt von 2006 vorsieht./wh/DP/jha

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