16.06.2024 14:02:27 - dpa-AFX: Frachtschiff sinkt nach Huthi-Angriff im Roten Meer

SANAA (dpa-AFX) - Nach einem Angriff durch die jemenitische Huthi-Miliz
droht im Roten Meer der Untergang eines Handelsschiffes. Nach der Evakuierung
der Besatzung treibe das Schiff unbemannt vor der Küste Dschibutis und sinke,
teilte die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde
UKMTO am Samstag mit. Schon Anfang März war ein schwerbeschädigtes Frachtschiff
nach einem Huthi-Angriff untergegangen.

Die Huthi-Miliz hatte das Schiff nach Darstellung des US-Zentralkommandos am Donnerstag mit zwei Marschflugkörpern angegriffen. Das Frachtschiff "Verbena" -
betrieben von einer polnischen Firma und in ukrainischem Besitz - sei mit
Baumaterial an Bord auf dem Weg nach Italien gewesen. Der Angriff habe einen
Brand ausgelöst. Zunächst wurde ein schwer verletzter Matrose evakuiert. Ein
Huthi-Militärsprecher bestätigte, dass die Miliz die "Verbena" angegriffen habe.

Nach vorigen Berichten der britischen Behörde UKMTO brachte die Crew das
Feuer unter Kontrolle und setzte ihre Fahrt vorerst zum nächsten planmäßigen
Halt fort. Schließlich wurde die Crew aber doch in Sicherheit gebracht und das
Schiff seinem Schicksal überlassen.

Anfang März war ein schwerbeschädigtes Frachtschiff vor der Küste des Jemen
gesunken, fast zwei Wochen nach einem Angriff der Huthi-Miliz. Das US-Militär
warnte vor einer Umweltkatastrophe, weil die "Rubymar" etwa 41 000 Tonnen
Düngemittel geladen hatte.

Durch den Golf von Aden und das Rote Meer führt eine der wichtigsten
Schifffahrtsrouten für den Welthandel. In den vergangenen Monaten haben die
Huthi dort immer wieder zivile Frachtschiffe attackiert. Die Miliz agiert nach
eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen. Die USA,
Großbritannien und ihre Verbündeten greifen deshalb auch immer wieder Ziele der
Huthi im Jemen an. Die Miliz ist mit dem Iran verbündet und wird nach
Einschätzung der US-Regierung auch von Teheran finanziert./jot/DP/men

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