20.06.2024 13:47:58 - dpa-AFX: 'Beispielloser Umfang': China kritisiert EU-Untersuchung

PEKING (dpa-AFX) - China hat im Streit über Subventionen für chinesische
Elektroautos die Anfrage der EU-Kommission als "beispiellos" umfangreich
kritisiert. Peking wirft der Brüsseler Behörde vor, chinesische Autohersteller
im Rahmen ihrer Anti-Subventionsuntersuchung mit zu detaillierten und
umfangreichen Fragen konfrontiert zu haben. "Der Umfang und die Menge der
gesammelten Informationen sind beispiellos und weit über das hinausgehend, was
für eine Anti-Subventionsuntersuchung erforderlich ist", sagte ein Sprecher des
chinesischen Handelsministeriums am Donnerstag.

Die Kommission habe beispielsweise Informationen über Entwicklungspläne,
technologische Prozesse, Vertriebskanäle und Preisgestaltung verlangt. Auch sei
nach den Beschaffungsquellen aller Fahrzeugkomponenten und Rohstoffe gefragt
worden.

Peking: Chinesische Unternehmen "äußerst schockiert"

Obwohl die chinesischen Unternehmen bestmöglich kooperiert und Informationen bereitgestellt hätten, habe die Europäische Kommission die chinesischen
Unternehmen "grundlos der unzureichenden Zusammenarbeit" beschuldigt, so der
Sprecher weiter. "Die chinesischen Unternehmen sind darüber äußerst schockiert
und enttäuscht." Er wiederholte die Drohung, dass China "alle notwendigen
Maßnahmen" ergreifen werde, um die legitimen Rechte und Interessen chinesischer
Unternehmen zu schützen.

Die EU-Kommission hatte jüngst Pläne für hohe Strafzölle auf den Import von
chinesischen Elektrofahrzeugen öffentlich gemacht. Ob die Zölle von bis zu 38,1
Prozent tatsächlich gezahlt werden müssen, hängt den Angaben zufolge davon ab,
ob mit China eine andere Lösung gefunden werden kann. Sie würden dann in
bestimmten Fällen rückwirkend ab Anfang Juli einbehalten werden, sollte sich die
EU darauf verständigen, langfristig höhere Zölle zu erheben. Die chinesische
Regierung sei dazu aufgerufen, Gesprächsbereitschaft zu
signalisieren./jpt/DP/jha

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