21.06.2024 09:05:47 - dpa-AFX: Rückgang der Immobilienpreise in Deutschland setzt sich fort

WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland
sind zu Beginn des laufenden Jahres weiter gefallen. Wohnimmobilien waren im
ersten Quartal im bundesweiten Schnitt 5,7 Prozent billiger als ein Jahr zuvor,
wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand vorläufiger Zahlen in Wiesbaden
mitteilte. Im Vergleich zum Jahresende 2023 verbilligten sich Wohnimmobilien im
Zeitraum Januar bis März durchschnittlich um 1,1 Prozent.

Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen bröckelten die
Preise. Die größten Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresquartal wurden mit minus
9,5 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser in den Metropolen Berlin, Hamburg,
München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf beobachtet.
Eigentumswohnungen verbilligten sich dort durchschnittlich um 4,6 Prozent
innerhalb eines Jahres. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen zahlten
Käuferinnen und Käufer durchschnittlich 6,7 Prozent weniger für Ein- und
Zweifamilienhäuser sowie 2,4 Prozent weniger für Eigentumswohnungen als im
ersten Quartal 2023.

Seit Mitte 2022, dem Höhepunkt des jahrelangen Booms, geht es am
Immobilienmarkt abwärts. Grund sind vor allem die kräftig gestiegenen Zinsen,
die Kredite verteuert haben. Viele Menschen können sich die eigenen vier Wände
nicht mehr leisten, und für Großanleger rechnen sich Investments nicht mehr.
Zugleich bleibt die Nachfrage nach Wohnraum gerade in Städten hoch, während der
Neubau wegen des Zinsanstiegs und gestiegener Baukosten in der Flaute steckt.

So lag die Zahl der Baugenehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen
auch im April deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Bei Neubauten
zählten die Wiesbadener Statistiker nach jüngst veröffentlichten Daten in dem
Monat 14 300 Einheiten. Das waren 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die
Baugenehmigungen inklusive Umbauten lagen mit 17 600 ebenfalls um 17 Prozent
unter dem Wert des Vorjahresmonats. Verbände der Bau- und Immobilienbranche
dringen angesichts des Wohnungsmangels gerade in Ballungsräumen auf mehr
staatliche Förderung./mar/DP/jha

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