19.05.2024 19:31:28 - dpa-AFX: SPORT/ROUNDUP: Fan-Ärger bei Hansa-Abstieg: 'Schlechtes Zeugnis für den Verein'

ROSTOCK (dpa-AFX) - Mit der Randale von einigen Fans hat sich der FC Hansa
Rostock aus der 2. Fußball-Bundesliga in die 3. Liga verabschiedet. "Im Grunde
genommen ist es ein schlechtes Zeugnis für uns, für den Verein", sagte
Interimsvorstand Jürgen Wehlend am Sonntag zu den Bildern kurz vor dem Spielende
beim 1:2 (0:0) gegen den SC Paderborn. "Es gibt nichts zu entschuldigen. Man
kann es nur erklären."

Es sei ein Abbild der Saison gewesen. "Die Leute waren unglaublich
frustriert, haben sich in der letzten Woche noch einmal aufgerafft, haben
unglaubliche Emotionen gezeigt", sagte Wehlend. Die Emotionen seien noch einmal
hochgefahren. "Und dann entlädt sich etwas im Stadion." Damit meine er nicht
"die Böller, Raketen und den ganzen Scheiß, der geflogen ist". Das habe er auch
schon bei anderen "Do-or-die"-Spielen erlebt. "Das ist aber nicht zu
entschuldigen. Null Toleranz."

Kurz vor dem Ende der Partie gegen den SC Paderborn hatten Fans Böller und
Pyros gezündet und einige auch aufs Spielfeld geworfen. Schiedsrichter Harm
Osmers schickte die Mannschaft trotz der vier zu spielenden Minuten zunächst in
die Kabine. Vereinzelt gab es unter den 26 000 Zuschauern im ausverkauften
Ostseestadion Protestrufe gegen die gewaltbereiten Anhänger.

Nach rund 25 Minuten Unterbrechung setzte der Unparteiische das Spiel fort.
Am Ergebnis änderte sich nichts. Drei Jahre nach dem Aufstieg muss der FC Hansa
wieder zurück in die 3. Liga.

"Das sind Bilder, die man natürlich nicht sehen will im Fußball", sagte
Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic. Er wolle die Aktionen nicht rechtfertigen. Er
verstehe aber die Enttäuschung "bei allen Fans, die den Verein lieben und
leben".

Durch die sechste Niederlage nacheinander blieben die Mecklenburger auf dem
17. Tabellenplatz. Nur bei einem Sieg hätten die Rostocker noch eine Chance auf
die Abstiegs-Relegation gehabt. Doch nicht einmal das 1:2 (1:0) des SV Wehen
Wiesbaden gegen den Aufsteiger und Zweitliga-Meister FC St. Pauli half am
letzten Spieltag noch./clu/DP/he

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